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Nachrichtenforum · S. 19 - 19
Nachrichtenforum , 2012

Die Europäische Kommission forderte die Bundesregierung auf, den ermäßigten Mehrwertsteuersatz für den Kunsthandel von 7 Prozent auf den vollen Satz von 19 Prozent anzuheben. Der Bundesverband Deutscher Galerien und Kunsthändler wehrt sich dagegen: „Ein klares Nein gegen die Regulierungswut der Europäischen Kommission“. Denn welche ökonomischen Auswirkungen eine solche Anhebung hätte, kann man derzeit in Spanien beobachten, wo im September 2012 für Kulturbetriebe der Mehrwertsteuersatz von 8 auf 22 Prozent heraufgesetzt wurde: In Barcelona sanken die Einnahmen der Theater um 30 Prozent, weil sich viele Besucher die teuren Tickets nicht mehr leisten können oder wollen. Für den spanischen Kunsthandel, der in den vergangenen fünf Jahren ohnehin schon Markteinbrüche von 33 Prozent erlebte, prognostizieren Marktbeobachter ein „Fiasko“ auf der nächsten Messe ARCO Madrid, wenn bis dahin die Steueranhebung nicht rückgängig gemacht werde. Doch damit ist wohl kaum zu rechnen, muss die spanische Regierung doch ähnlich harte Auflagen zur Haushaltskonsolidierung erfüllen wie Griechenland, um die Stabilität des Euro nicht weiter zu gefährden und sich bei Bedarf unter die „Rettungsschirme“ flüchten zu können. Jene spanischen Galerien, die an der ARCO teilnehmen, machen dort 50 Prozent ihres Jahresumsatzes, doch auf Ankäufe durch die staatlichen spanischen Museen können sie derzeit kaum hoffen: im Staatshaushalt sind Einsparungen an der Kultur 2012 in Höhe von 15 Prozent und 2013 um weitere 20 Prozent vorgesehen. Die Aktivitäten des internationalen Kunsthandels gehen derzeit nicht zuletzt deswegen an den spanischen Galerien und Auktionshäusern vorbei: 2011 wurden beispielsweise 60 Picasso-Gemälde im Ausland versteigert und nur ein einziges Werk von ihm in Spanien….

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