Nicht nur die Berliner Kunsthändler locken alljährlich im Frühjahr mit einem Galerien-Wochenende, sondern auch ihre Wiener Kollegen. Mit 33 Galerien fand das Vienna Gallery Weekend bereits zum vierten Mal statt. Atmosphärischer Unterschied zu Berlin: weniger Vernissagen-Partys, mehr Kunstvermittlung. So hatte man bewusst mehrere Museumskuratoren zu Führungen durch diverse Wiener Galerien engagiert.
Gerd Harry Lybke, Spitzname „Judy“, Galerist in Leipzig und Berlin (Eigen+Art) gab der „ZEIT“ ein freimütiges Interview. Noch heute sieht er die 600 DM, für die er in der Wendezeit in Frankfurt drei Zeichnungen von Carsten Nicolai auf Butterbrotpapier verkaufte, als das „schwerstverdiente Geld meines Lebens“ an: „Diese 600 Mark sind das meiste. Das wertvollste von allem. Wertvoller ist nie etwas geworden“. Die damals in Deutschland führende Kunststadt Köln erlebte Lybke als Frohsinnsmetropole mit einer trinkfreudigen Kunstszene: „Wenn du nach Köln kamst zur Wendezeit – du musstest ja halb besoffen sein, auch tagsüber, um anerkannt zu werden. Du musstest ständig ein Bier in der Hand halten“. Auf die Frage „Was ist in hundert Jahren mehr wert: Schloss Babelsberg oder ein Bild von Neo Rauch?“ rührte der Galerist natürlich lieber die Werbetrommel für seine Branche: „Das Bild von Neo Rauch. So ein Schloss musst du renovieren. Ein Bild nicht unbedingt. Das kostet kein Geld, das frisst keinen Strom – und wenn es von einem Künstler stammt, der geschichtlich relevant und qualitativ gut war, dann ist es bestimmt mehr wert als ein Schloss…“
Max Hetzler plant räumliche Veränderungen. Im September 2013 bezieht er neue Räume in Berlin-Charlottenburg. Die bisherigen Räume in den Osram…