Nachwuchssorgen
Nachwuchssorgen plagen den Bundesverband Deutscher Galerien (BVDG). Nur sechzehn seiner Mitgliedsgalerien existieren weniger als fünf Jahre, mehr als vierzig Verbandsgaleristen hingegen sind schon länger als dreißig Jahre im Geschäft. Zur Hälfte des jeweiligen Beitrags will man jetzt dem Nachwuchs eine Junior-Mitgliedschaft antragen. Sie ist bereits ein Jahr nach der Galeriegründung möglich, eine Aufnahme als Vollmitglied nach drei Jahren. Die Bedingungen: Nachweis eigener Geschäftsräume, regelmäßige Öffnungszeiten, Durchführung von mindestens vier Ausstellungen im Jahr. Für die Vollmitgliedschaft müssen dann zwei Bürgen benannt und die Zustimmung des Vorstands eingeholt werden. Eine Professionalisierung der Galerienarbeit sei dringend notwendig, hatte der BVDG-Vorsitzende Dietmar Löhrl auf der jüngsten Mitgliederversammlung erklärt. Denn die Konkurrenz durch die Auktionshäuser sei immer deutlicher spürbar, die Entwicklung führe zu steigenden Kosten und verlange von den Galerien – zumal von den jungen – immer größere Investitionen, um sich auf dem internationalen Markt behaupten zu können. “Allein wegen mangelnder Informationen über Themen wie Künstlersozialkase, Künstlerverträge und Kommissionsverträge” würden jedoch immer wieder “die gleichen Fehler gemacht”, gingen “Investitionen in den Kunstmarkt” verloren. In diesem Zusammenhang ist auch eine Initiative des BVDG und der Stadtsparkasse Köln zu sehen. Gemeinsam wollen sie Unternehmen der Kulturwirtschaft bei der Existenzgründung oder bei weiteren Investitionsvorhaben beraten. Das Pilotprojekt hilft zunächst drei Galerien bei der Firmengründung, dem Erwerb von Ausstellungsräumen und bei der Ausstattung mit Medientechnologien. Laut BVDG-Geschäftsführer Bernd Fesel wendet sich diese Finanzberatung prinzipiell an alle Galerien: den “jungen Kollegen” wolle man helfen, “ihren Markt zu finden”, und den Traditionsgalerien will man Möglichkeiten aufzeigen, “in die nächste Generation zu…