Galerie Möbel perdu – Presseerklärung
Eröffnung der Galerie und erste Designausstellung (25. 3.-25.6. 1983)
Unsere Idee der Ausstellung “Möbel perdu – schöneres Wohnen” im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (21. 10. 82 – 16. l. 83) wird jetzt in Hamburg, im Schanzenviertel direkt vis-à-vis vom Café Vienna, in einer ca. 200 qm großen Fabriketage weitergeführt.
Diese inzwischen vieldiskutierte Designausstellung erregte großes Aufsehen in Presse (Spiegel, Zeitmagazin, Architektur und Wohnen … u.v.a.) TV und sonstigen Medien: Als “bizarr, skandalös, provokativ” wurde der Bruch mit der tradierten Ästhetik bezeichnet, als »ironisch, aggressiv, zynisch, banal bis zum Exzeß, bewußt geschmacklos” der Versuch, vorbehaltlos, emotional und assoziativ neue Formen zu erfinden, alte zu zitieren oder zu entfremden. Als “Anti-Design” wurde die Tatsache tituliert, alltägliche Gebrauchsgegenstände – wie Stuhl, Tisch, Schrank – als Kunstobjekte zu gestalten, die durch ihre Präsenz Fragen aufwerfen und sich gegen eine normative Kunstbetrachtung, die zumeist ihre Objekte auf Sockel stellt oder in der Glasvitrine zeigt, abheben.
An der Ausstellung haben 37 Gruppen von jungen Designern, Architekten, Freien Künstlern, Filmemachern, Musikern, sogar ein Apotheker, teilgenommen, die meist noch unter 30 und unbekannt sind – kurz nicht ausstellbar. Ihre “Möbel-Kunst” ist eine Demonstration ihrer Meinung nach zur “neuen Form”. Die als “Stadtneurotiker” etikettierten Designer üben eine bissige Kritik durch ihre Objekte an der Einfallslosigkeit, an der fehlenden Liebe fürs Detail, an der genormten “Alltagskultur”. Eine positive Einstellung in einer Zeit der Regression und Krise, wo viel mehr denn je ein “Hier und Jetzt” objektiv an Bedeutung gewinnt. Die vorgeschriebene, nach den Bedürfnissen der Konsumindustrie manipulierte…