JACK PIERSON:
»Für mich ist alles Dekoration –
aber Dekoration des Lebens im Gegensatz zum Bemalen einer Leinwand …«
EIN GESPRÄCH VON SUSANNE BOECKER UND RALF DANK
Vor drei Jahren stellte Aurel Scheibler erstmals Fotografien von Jack Pierson aus. Jetzt zeigt er neue Werke des 35jährigen Amerikaners: große, impressionistisch anmutende Bilder. Das Besondere, Einzigartige an Piersons Fotografien ist ihre sinnliche Brillanz, ihre Farbenpracht, ihre fast traumwandlerische Schönheit. Es sind visionäre Momentaufnahmen von der Schönheit des Alltäglichen. Mit Jack Pierson sprachen Susanne Boecker und Ralf Dank.
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Frage: Deine Bilder bewegen sich auf einer ziemlich scharfen Grenze zwischen Malerei und Fotografie – viele haben eher eine Aura der Malerei als eine Aura der Fotografie.
J. P.: Ja, das stimmt, das ist gut. Für mich sind “Maler” und “Künstler-Sein” austauschbare Begriffe. Auch wenn man ein Künstler ist, wenn man Filme macht – so ist doch die wichtigste Assoziation: Künstler = Maler. Daher ist es wichtig, daß diese Bilder die Aura der Malerei haben, eben diese Aura des “Kunst-Machens”, die Aura eines poetischen Lebens. Und an dieser Stelle setze ich an, hier möchte ich weitergehen. Ich habe auch gemalt, und das ist auch wichtig für mich. Aber ich denke, es ist alles ein Teil von dem großen Ganzen, dem “Leben als Künstler”. Und die Tatsache, daß diese Bilder von der Fotografie aus abgeleitet sind, macht in gewisser Weise ihre Modernität aus.
Ich habe das Gefühl, daß deine Bilder sehr romantisch und auf eine abstrakte Art und Weise auch sehr impressionistisch sind. Daß sie als Konzentration etwas darstellen wollen,…