“Für die Zukunft bin ich jedenfalls optimistisch”
Helga Meister sprach mit Ulrike Groos, neue Leiterin der Kunsthalle Düsseldorf
Ulrike Groos (Jahrgang 1963), promovierte Musik- und Kunstwissenschaftlerin, ist die neue Leiterin der Kunsthalle Düsseldorf. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger Jürgen Harten ist sie nicht auf Lebenszeit angestellt, sondern hat lediglich einen Fünf-Jahresvertrag mit der Möglichkeit zur Verlängerung. Sie kann auch nicht mehr mit den Pfunden wuchern. Euros in Millionenhöhe gibt ihr Kollege am Ehrenhof, Jean-Hubert Martin, aus. Das bisherige Personal der Kunsthalle ist dorthin übergewechselt. Groos muss sich nach der Decke strecken. Für die im Jahr 2000 gegründete “Kunsthalle Düsseldorf GmbH” werden noch Sponsoren gesucht.
Wie die “Neue” mit der Situation fertig wird, erzählt sie im folgenden Gespräch. Da sie für die Leitung einer Kunsthalle noch sehr jung ist und daher dem Gros der Kunstfreunde unbekannt ist, baten wir sie, besonderen Wert auf ihren Werdegang zu legen. Dabei werden erste Ansätze dessen deutlich, was man von ihrem Haus erwarten kann. Ihr Programm zum Einstand in Düsseldorf ab Sommer wirkt genau durchdacht. Es ist jung, aber hier hechelt trotzdem niemand bloßen Trends nach. Es zeugt von einer großen Sensibilität. Es arbeitet die Szene auf und sucht nach einem frischen Wind in dem zuletzt recht lustlos geführten Haus, wo Impulse immer seltener wurden. Fast noch auf ihren Umzugskartons sitzend, weiß sie schon erstaunlich viel von der Geschichte des Ortes, den Möglichkeiten der Szene, den bislang im Kunsthallenprogramm fehlenden Verzweigungen zur internationalen Avantgarde. Das Gespräch führte Helga Meister.
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Helga Meister: Frau Groos, man kennt Sie kaum in der…