Christian Huther
Für Andrang ist gesorgt
Frankfurter Kunstmesse wird für April ’89 vorbereitet
Noch herrscht Windstille um die Frankfurter Kunstmesse, die erstmals vom 21. bis 26. April 1989 stattfinden und fortan jährlich Basel und Köln Konkurrenz machen wird. Doch die Ruhe dürfte nur bis Anfang nächsten Jahres anhalten – bis sich erweist, wer teilnehmen darf und wer nicht. Platz ist nämlich auf den 9000 Quadratmetern Ausstellungsfläche des Frankfurter Messegeländes nur für höchstens 150 Teilnehmer (Basel 320, Köln 170).
In Frankfurt wird sowieso einiges anders sein. Den Schwerpunkt sollen junge Galeristen setzen, die etablierten Händler und die Klassiker der Moderne dagegen werden nur mit etwa 40 Prozent dabeisein. Zudem soll die Hälfte der Aussteller von der ausländischen Kunstszene kommen -ein erstaunlich hoher Anteil, wenn man die diesjährige Zahl von 55 ausländischen Teilnehmern in Köln betrachtet; aus den USA etwa kamen gerade noch zwei Händler. Jedes Land hat inzwischen seine eigenen Messen aufgebaut und damit die Regionalisierung der Kunstmarkt-Szene vorangetrieben. Im europäischen Raum ist Basel die Nr. l, weshalb sich Frankfurt mehr auf die Newcomer-Szene verlegt -und damit allerorten Beifall findet. Die Kölner und Basler dagegen hatten mit “junger” Kunst bislang keinen großen Staat machen können, mit eingeführten Künstlern hatten sie einfach mehr Erfolg.
Für rege Nachfrage werden in den ersten drei Jahren Subskriptionspreise sorgen; der Quadratmeter Ausstellungsfläche kostet 1989 nur 133 DM, stufenweise wird erst 1992 der volle Preis von 190 DM erreicht sein. Wahlweise kann man zwischen mindestens 20 und höchstens 150 Quadratmeter Standfläche mieten. 1000 Bewerbungsunterlagen wurden versandt, wovon etwa die Hälfte zurückkam….