Michael Nungesser
Frühjahrsausstellungen in Madrid
Armando Reverón (3.3. – 19.4.),
Robert Gober (14.1. – 8.3.), Manuel Millares (9.1. – 17.3.)
und Alberto Greco (11.2. – 11.4.)
Madrid steht in diesem Jahr als “Kulturhauptstadt Europas” in besonderer Weise im Zentrum des kunstinteressierten Publikums. Viele der Ausstellungen städtischer und staatlicher Institutionen wurden deshalb wohl im Hinblick auf die der Stadt zugewiesene Rolle geplant, die zeitlich zudem mit der 500-Jahrfeier der Entdeckung/Eroberung Amerikas (euphemistisch als “Begegnung zweier Kulturen” interpretiert) zusammenfällt, ein Ereignis, das nicht nur im Rahmen der Sevillaner Weltausstellung eine Rolle spielt, sondern auch das hauptstädtische Kulturprogramm mitbeeinf1ußt.
Höhepunkt wird die für Mai geplante Eröffnung der “Casa de las Américas” im Palacio de Linares sein. Aber auch einzelne Ausstellungen wurden mit Hilfe der staatlichen Komittees “Comisión Nacional” bzw. “Sociedad Estatal Quinto Centenario” geplant und sind lateinamerikanischer Kunst gewidmet, die allgemein in der Nach-Franco-Ära in Madrid – nach und neben Paris – einen wichtigen Stützpunkt gefunden hat.
Zu Beginn des Jahres fanden schon mehrere wichtige Einzelausstellungen internationa1 bekannter Künstler statt: Jean Dubuffet (Fundación La Caixa), Richard Diebenkorn (Fundación Juan March), Stepanowa und Rodtschenko (Fundación Banco Central Hispanoamericano), Joaquín Sorolla und Anders Zorn (Museo Sorolla), Alberto Greco (Fundación Mapfre Vida), Armando Reverón, Richard Gober, Richard Serra, Marcel Broodthaers und Manuel Millares (Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía) und Ignacio Zuloaga (Biblioteca Nacional).
Außerdem wurde der für einen Teil der Madrider Kunstszene typische magisch-romantische Realismus um Maler wie José Manuel Ballester und Matías Quetlas oder Antonio López García und Isabel Quintanilla in den Gruppenausstellungen “Tierra de nadie” (Centro Cultural de…