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Ausstellungen: Düsseldorf · von Thomas W. Kuhn · S. 242 - 244
Ausstellungen: Düsseldorf ,

Düsseldorf
Frozen Mirrors

KAI 10, 31.10.2024 – 26.04.2025
von Thomas W. Kuhn

Die Zeit steht nicht still und doch scheint es manchmal so, als ob sie es täte. Diesem Phänomen geht Kurator Ludwig Seyfarth mit 14 künstlerischen Positionen nach und nutzt treffend das poetische Bild vom gefrorenen Spiegel als Titel, das er Umberto Eco entlehnt. Bezieht sich Eco in dieser Formel metaphorisch auf die Fotografie, erweitert Seyfarth diese um Malerei, Zeichnung, Video, Installation und Skulptur. Hinsichtlich der Motivik liegt der Fokus auf Formen des Stilllebens, auf einzelnen Objekten oder deren Kombinationen, die mit dem Thema der Vergänglichkeit verknüpft sind. Trotz ihrer medialen Unterschiedlichkeit und Eigenständigkeit der einzelnen künstlerischen Positionen, sind die Werke durchweg subtil miteinander verzahnt und verbinden sich ein Stück weit zu einer gemeinsamen Erzählung. Es ist die dritte Ausstellung, nach Phantoms and Other Illusions und Bodies, Grids and Ecstasy, die sich dabei Illusionen und deren Reflektion in der Kunst widmet.

Den Auftakt macht der dynamische Kontrast zwischen den Gemälden dreier übergroßer Vasen von Konstantin Totibadze (*1969 in Tiflis) gegenüber einer kleinteiligen Rauminstallation von Georges Adéagbo (*1942 in Cotonou). Die Vasen wirken auf den ersten Blick wie überzeitliche Monumente ihrer selbst, wie Erscheinungen der irrealen Welt eines Traums, deren Oberflächenstruktur zugleich ein malerisches Craquelé wie auch die Glasur nachbilden. Ihre eindringliche Größe offenbart feinste Details, wie den Tropfen einer Flüssigkeit oder eine Beschädigung, erst auf den zweiten Blick und gemahnt an Bilder Vermeers, die ein situatives Gegenwartsmoment erzeugen. Anders zeigt sich der Eindruck einer doppelten Zeitlichkeit bei Adéagbo. Seine Installation The Problem…

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