Fritz Schwegler
Seine ABULVENZ
Galerie B 14, Stuttgart
Der 1935 geborene Fritz Schwegler, Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, zählt zu den skurrilen Eigenbrötlern der Kunstszene. Er hat sich erfolgreich jeder stilistischen Etikettierung entzogen und Versuche, ihn in die Nähe der Concept Kunst, der Individuellen Mythologien, der Psychological Art oder der Story Art zu rücken, sind immer wieder gescheitert. Nach den EFFESCHIADEN, MORITAFELN, GOLDRANDLER, SATZGEGENSTÄNDE, JUBELROLLE, PHEINE und EIWERDICHTUNG, ERSCHEINUNGSMASZNAHMEN nennt er seine neueste, nun bei Daniela Brandstätter gezeigte Serie, ABULVENZ. Sie ist im Zeitraum von April bis August 1980 entstanden und umfasst 255 Bild- und Satzstücke in Comic Manier, wobei Bild und Text nicht in unmittelbarem Konnex zu stehen scheinen. Zwar hat sich bei Schwegler im Verlauf der verschiedenen Stationen die Methode – z. B. bei den EFFESCHIADEN kombinierte er Bild, Wort, Musik und Geste – geändert, doch ist das Ziel unverändert, eine eigene Realität jenseits der Bildrealität zu schaffen, die das Unsichtbare, Immaterielle, Unsagbare in Erscheinung bringt. Die Bilder verstehen sich nicht als exemplarische Kunstwerke, vielmehr sollen sie Auslöser möglicher Assoziationen sein. Für den Betrachter sollen sie nicht mehr sein – und auch das ruft schon genügend Ratlosigkeit hervor – als eine “Partitur zur Erschließung des Bildgedankens”.
Dorothee Müller