Fritz Rahmann
Fritz Rahmann arbeitet mit Räumen. Das können Außen- oder Innenräume sein. Die Arbeit von 1973 in Holland war bezogen auf den Außenraum. Sie konstruierte mit Hilfe von weißen Quadraten auf einem braunen Bretterzaun eine horizontale Ebene, die sich an einem durchgehenden konstanten Maßstab entwickelte und dadurch die realen Höhenunterschiede des Kirchplatzes verdeutlichte.
Spätere Arbeiten realisierten den durch Gegenstand und Raum gegenseitig bedingten Komplex, wobei deren begriffliche Struktur offengelegt wurde wie in der Ausstellung ‘Gegenstände’ in der Galerie Giannozzo 1982. Der Ausstellung folgte eine Publikation unter dem Titel ‘Enzyklopädie’, die alle in dem Keller der Galerie ausgelegten Gegenstände im Wort festhielt. Der nächste Schritt war eine Ausstellung in einem Kunstraum mit dem Titel ‘Gegenstände von Interesse’. Im Von der Heydt-Museum in Wuppertal, das inmitten einer Geschäftszeile und mit großflächigen Fenstern die Lage deutlich werden läßt, versammelte, aufgereiht an der Diagonale des Ausstellungsraums, Fritz Rahmann Gegenstände aus den den Ausstellungsort umgebenden Geschäften, die sein Interesse fanden. Für die Ausstellung ‘Im toten Winkel’, 1984 in Hamburg, galt seine Bearbeitung den ehemaligen Räumen der Cafeteria im vierten Stock des Kunsthauses. Der nächste Schritt sah eine Verarbeitung der Räume und der sie bedingenden Gegenstände erst im Modell vor und danach in der Realität. Die Ausstellung fand im Plan K von Brüssel statt und wurde in Zusammenarbeit mit Folke Hanfeld entwickelt. Der Schritt vom Modell zur Realisierung läßt den Moment der Inszenierung aufscheinen, der sich in der gegebenen Situation aus den Möglichkeiten des Raumes entwickelte. Der Raum und seine Gegenstände gewinnen dabei eine zweite Ebene, die…