Gislind Nabakowski
Frischer Wind in Frankfurt – Zwei neue Galerien
Bärbel Grässlin (30), die 1979 Volontärin bei Ursula Schurr in Stuttgart war und später zu Max Hetzler wechselte, wo sie 1981 an der Schau ,,Junge Kunst aus Westdeutschland” debütierte, begleitete 1983 Max Hetzler als Partnerin und Mitbetreiberin der Galerie nach Köln. Jetzt hat sie sich von ihm getrennt und sich im Frankfurter Westend Nähe Palmengarten in schönen, eigenen Galerieräumen niedergelassen. Dort will sie weiter die acht Künstler der Galerie Hetzler vertreten – aber vor allem eigene Vorstellungen realisieren. “Weil Frankfurt die einzige Stadt ist, wo ich die Chance sehe, etwas bewirken zu können. Frankfurt, die Stadt der Banken und des Kommerz hat vor allem einen häufig angesteuerten Flughafen. So kommen auch internationale Sammler in die Stadt, die sich informieren möchten. “Es passiert häufig, daß sie in Frankfurt zwischenlanden, sich zwei bis drei Stunden freinehmen oder über Mittag kommen”.
Grässlins Vater, ein Industrieller, der 1976 starb, hat im Stuttgarter Raum in den 70er Jahren eine große Informel-Sammlung zusammengetragen. Ein jüngerer Bruder, der in den Betrieb eingestiegen ist, erweitert gegenwärtig diese Sammlung im Bereich der zeitgenössischen Avantgarde. Durch dieses Beispiel angeregt hofft Frau Grässlin in Frankfurt “auch auf jüngere Leute, die 30- bis 40-jährigen Sammler”. Die Aktivitäten von Bärbel Grässlin gehen weit über die Main-Metropole hinaus. Auch Kölner kommen am Wochen ende jetzt schon mal nach Frankfurt, um Kunst anzuschauen und im übrigen ginge es ihr darum, “die Grenzen Frankfurts zu sprengen”. Das klingt elementar! Viel Erfolg und Spaß. Ihr Programm: im Mai Gemälde…