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Ausstellungen: Darmstadt · von Christian Huther · S. 400 - 401
Ausstellungen: Darmstadt , 1998

Christian Huther
Friedensreich Hundertwasser

»Retrospektive 1948-1997«
Institut Mathildenhöhe, Darmstadt, 15.2. – 7.6.1998

Die Linie, die man mit den Füßen zieht, um ins Museum zu gelangen, ist bedeutender als die Linie, die im Museum ausgestellt wird.” Was soll man von dieser Begrüßung gleich zu Beginn der Ausstellung im Darmstädter Institut Mathildenhöhe nur halten? Immerhin stammt sie von keinem Geringeren als Friedensreich Hundertwasser. Und der ist landauf, landab ob seiner pointierten Haltung zu Kunst, Architektur und Natur bekannt, aber auch für seine dekorativen Gemälde, Graphiken, Poster, Bibelillustrationen und Briefmarken sowie für seine exotischen Bauten.

Hundertwasser, 1928 in Wien geboren, hatte seine letzte große deutsche Museumsschau 1980/81 in Köln, danach war er 1992 durch Einkaufszentren der Republik getourt. Das entspricht auch eher seiner Idee vom einfachen Publikum, das er für sich gewinnen will. Die “Museumselite”, die ohnehin in die heiligen Hallen der Kunst schwärmt, interessiert ihn nicht. Nun hat die Darmstädter Mathildenhöhe den Mut, weniger den selbsternannten Propheten, sondern den Künstler und Architekten in das Zentrum einer Retrospektive von 1948 bis heute zu stellen – auch wenn das eine nicht ohne das andere geht. Die Schau zeigt rund 90 Gemälde, Gouachen und Aquarelle, 40 Graphiken, einige Tapisserien und Architekturmodelle. Wichtigster Leihgeber ist neben Museen, Privatsammlern und Galerien das KunstHaus in Wien. Und mit verlängerten Öffnungszeiten hat man sich in Darmstadt für den Publikumsansturm gerüstet – samstags darf man bis 24 Uhr flanieren.

Doch das naserümpfende Abwenden über den populären Künstler hilft nichts, mit dem strengen Soziologenblick kommt man erst recht nicht viel weiter. Immerhin steht Hundertwasser an…



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von Christian Huther

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