MICHAEL NUNGESSER
Frida Kahlo –
Fotografien von Leo Matiz
imago fotokunst, Berlin, 8.5. – 26.6.2004
Am 13. Juli ist der 50. Todestag von Frida Kahlo, einer der berühmtesten Malerinnen der Kunstgeschichte, mythisches Idol und Ikone zugleich. Das Bild, das von ihr überliefert ist oder das sie von sich überliefert sehen wollte, geht nicht nur auf ihre Malerei zurück, sondern auch auf die Fotografien ihrer Person und Lebensumwelt. Sie ist häufig abgelichtet worden und von zahlreichen Fotografen. Einer von ihnen ist der Kolumbianer Leo Matiz. Seine Aufnahmen stehen im Mittelpunkt einer Ausstellung in der Berliner Galerie imago fotokunst. Man sieht Frida Kahlo im noch dörflich anmutenden Vorort von Mexiko-Stadt, Coyoacán, gekleidet in ihre typische einheimische Tracht – als Porträt oder in verschiedenen Szenen: zusammen mit ihrem Ehemann, dem Maler Diego Rivera, mit einem Straßenhändler oder neben einer typischen Pulquería-Kneipe, deren Fassade sie mit jungen Künstlern bemalte.
Leo Matiz, geboren 1917 in Aracataca, dem mythischen Macondo der Romane von Gabriel García Márquez, traf im April 1941 in Mexiko ein – an dem Tag, an dem der dort im Exil lebende Leo Trotzki ermordet wurde. Matiz blieb mehrere Jahre und arbeitete als Fotograf und Kameramann. Er stand in engem Kontakt mit der aufblühenden Kulturszene, die sich auf Grund der nachrevolutionären Ereignisse in einer Umbruchssituation befand. Weitere Porträts der Ausstellung zeigen zum Beispiel den Regisseur Luis Buñuel, gedanken- und sorgenvoll den Kopf beidhändig aufgestützt, oder den Maler David Alfaro Siqueiros, der mehrfach für den Fotografen posierte. Die lange Zusammenarbeit zwischen beiden endete im Streit, da Siqueiros viele…