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Gespräche mit Künstler*innen · von Larissa Kikol · S. 194 - 205
Gespräche mit Künstler*innen ,

Frederic Anderson

Die Linie davon befreien etwas anderes sein zu müssen

Ein Gespräch von Larissa KIKOL

Frederic Anderson ist ein luxemburgischer Maler, dessen Arbeiten sich am besten als „Minimal-Expressionism“ beschreiben lassen. Sie sind konsequent, radikal, und doch sensibel. Seine abstrakten Bilder zeugen von gesprühten Spuren, von Strichen, Hieben und Linien im schwebenden, leeren Raum. Sie scheinen reduziert, fast konzeptuell, aber verraten auch Energien und Impulsströme. Anderson lebt in London und wird von Van de Weghe vertreten. Im Gespräch verrät er warum die Bildtitel eigentlich nichts mit den dazugehörigen Bildern zu tun haben, wie Musik seine abstrakte Sprache beeinflusst und dass in der abstrakten Malerei die Suche nach „Bedeutung“ vielleicht gar nicht das Wichtigste ist.

LK Du hast einen Zeichenkurs besucht und einmal das Zeichenlernen als „ein unbezahlbares Geschenk und ein unlösbares Problem“ zugleich bezeichnet. Kannst du das näher erklären? Vor allem das unlösbare Problem?

FA Ich habe in diesem Kurs so viel gelernt, dass es schwierig ist, eine Grenze zu ziehen und zu definieren – auch weil es sich in vielerlei Hinsicht so anfühlt, als wäre ich immer noch dabei, das Gelernte ständig neu zu bewerten, zu testen und neu zu definieren. Ein Aspekt der „unbezahlbaren Gabe“, auf den ich mich in meiner aktuellen Arbeit stark stütze, ist die Fähigkeit, fertige Zeichnungen kritisch zu vergleichen und zu bewerten – das gilt für figurative und abstrakte Zeichnungen gleichermaßen.

Je tiefer man in die Mechanik des Zeichnens aus der Beobachtung eindringt, desto geheim nisvoller, schöner, flüchtiger und verwirrender wird alles.

Was das unlösbare Problem anbelangt,…

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