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Ausstellungen: Wien · S. 176 - 175
Ausstellungen: Wien , 1983

Franz Wanner – Brüche in die Zukunft

Galerie Peter Pakesch, Wien

Der Bildhauer Franz Wanner (Jahrgang 1956) wird als Maler immer produktiver. In der Galerie Peter Pakesch stellt er eine große Serie zweiteiliger abstrakter Gemälde aus, die alle Qualitäten guter Bilder besitzen. Sie haben Spannung, einprägsame Konstruktion, identifizierbaren Stil, eine sensibel gemalte Oberfläche und darüber hinaus etwas ganz Besonderes: Jeweils ein Paar bildet eine dialektische Einheit, dazwischen liegt ein Spalt breit weiße Wand. Die umgebende Mauer wird als essentieller Bestandteil des jeweiligen Bildpaares sinnlich erfahrbar.

Die ausgestellten Bilder sind nur ein kleiner Teil der Serie, die sich sehr gründlich mit einer eigenwilligen Themenstellung auseinandersetzt. Ein Gespräch mit dem jungen Schweizer Künstler über seine Bilder macht klar: Er ist nicht nur Maler und Bildhauer, er ist Philosoph, ist ein brillanter Theoretiker, der in seiner Kunst Kunst reflektiert. Seine Arbeit versteht er als eine Art Forschung, deren Niederschlag seine Malerei ist. Wanner gehört zu jenen Künstlern, in deren Universum bestimmte Probleme prototypmäßig gelöst werden, geistige Modelle ihre Pilot-Runs machen. Was sind die Probleme, die er bildnerisch strategiert?

Es sind Grundfragen des Bildes als etwas Künstliches, Artifizielles: Was ist ein Bild? Was ist ein Werk? Wo verläuft die Grenze von Wirklichkeit im Bild? Wie weit kann man gehen, ohne ihm sein Geheimnis, seinen Raum zu nehmen? Er definiert das Bild als eine Fülle von Entscheidungen. Gibt ihm die Chance, sich gegen die Wirklichkeit auszugrenzen anstatt sie einzuholen, sich als etwas Eigenes zu verstehen. An dieses Andere aber legt er die Gesetzmäßigkeiten seines eigenen Körpers an – Hand,…

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