Frankfurter Museumsführer
hrsg. von Hilmar Hoffmann
Eines der größten gesellschaftlichen Probleme (spätestens) im Jahre 2000 wird sicherlich das neue Verhältnis von Arbeit und Freizeit sein. Da’ spielt die Kultur als Korrektiv zu anderen Beschäftigungen eine große Rolle, ja die Kultur ist heute schon ein gewichtiger marktwirtschaftlicher Faktor. Dem derzeitigen Museumsboom und dem vitalen Ausstellungstourismus kommen viele Handbücher (und inzwischen auch Zeitschriften) entgegen, die durch die jeweilige kulturelle Szene führen.
Mit neuen Museen, Galerien, Ausstellungsmachern und einer Kunstmesse produziert vor allem Frankfurt ständig Schlagzeilen – und Kulturdezernent Hilmar Hoffmann gibt dazu einen “Frankfurter Museumsführer” heraus. Insgesamt 44 Museen, Ausstellungshallen und Sammlungen sind beschrieben, auch solche, die noch im Bau sind, wie das voraussichtlich im Sommer 1990 fertiggestellte Museum für Moderne Kunst. Aufgeführt sind auch zahlreiche kleine Institute, die sicherlich nicht jeder kennt, denn wer weiß schon etwas vom Steatit-Museum Karl Heinz Arnolds, vom Rundfunkmuseum oder vom Wilhelm-Steinhausen-Haus?
Die Institute werden mit allen wichtigen Daten vorgestellt, gefolgt von einem kurzen Abriß über Entstehung, Bestand und Aufgabe der Häuser; vorwiegend farbige Abbildungen runden das ab, so daß jedem Haus mindestens eine Seite, meist sogar drei oder mehr Seiten gewidmet sind. Beim Blättern erfuhr man bereits vorab Neuigkeiten, die man erst später der Zeitung entnehmen konnte bzw. die dem einen oder anderen beim üblichen Vernissagen -und Betriebsklatsch entgingen. So stellt Hilmar Hoffmann ziemlich detailliert das künftige Ikonen-Museum vor, das 1990 eröffnet werden soll. Oder man liest, daß die Frankfurter dem an die Stadel-Akademie gelockten Bildhauer Ulrich Rückriem eine eigene Ausstellungshalle gönnen, übrigens gleich gegenüber gelegen sogar eine weitere…