Aussenseiter, Artbrutisten, Autodidakten und Amateure, Volkskünstler, Visionäre, Vergessene und Verrückte: 25 Porträts
Frank Jones
* 1902, CLARKSVILLE, TEXAS, + 1969, HUNTSVILLE, TEXAS
Frank Jones wurde 1902 in oder in der Nähe von Clarksville, Texas, geboren. Sein Vater war Schwarzer und seine Mutter Indianerin. Kurz nach seiner Geburt verließ der Vater die Familie, und als Frank ungefähr drei Jahre alt war, setzte seine Mutter ihn an einer Straßenecke aus, wahrscheinlich in Clarksville, wo eine alte Frau ihn fand, bei sich aufnahm und großzog. Diese Frau, die er “Aunt Della” nannte und die nicht mit ihm verwandt war, wurde eines Tages ermordet, und man verurteilte Frank als Täter. Aber alle, die Jones kannten, waren von seiner Unschuld überzeugt. Nichtsdestoweniger büßte er bis zu seinem Tode im Jahre 1969 eine lebenslange Haftstrafe in Huntsville ab.
Frank glaubte immer, daß er mit einem “Schleier” über den Augen geboren sei, was ihm die Gabe verlieh, Geister zu sehen. Für ihn waren diese Geister böse und heimtückische Teufel, mit deren Ebenbildern er sein Leben lang zu tun gehabt hatte. Es waren Spieler, Mörder, Säufer und lasterhafte Frauen, denen er in den Negerdörfern am Red River oder auf seinen Tippeltouren durch Oklahoma, Texas und Arkansas begegnet war. Über die Geschichte seiner Arbeit weiß man wenig. Er war Analphabet, da er nie eine Schule besucht hatte, und offenbar ohne festen Beruf. Aus den Geschichten, die er gelegentlich zum besten gab, geht hervor, daß er wohl die meiste Zeit als Straßenkehrer arbeitete, um irgendwie zu überleben. R. J. Hunt
Man wird Frank Jones und…