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Ausstellungen: Bochum · S. 354 - 354
Ausstellungen: Bochum , 1991

Claudia Posca
Frank Dornseif

»Arbeiten aus London«
Kunstverein Bochum, 11.11.1990 – 6.1.1991

Gezeichnet und gemacht” ist eine Ausstellungsreihe des Bochumer Kunstvereins, die auf das Verhältnis zwischen Zeichnung und Plastik im Bereich zeitgenössischer Kunst reflektiert. Verfolgt wird die These, daß die Bildhauerzeichnung ein eigenständiges Medium ist und nicht im Sinne einer Ideenskizze als Vorstudie oder Modellvorlage zur Realisierung eines plastischen Objekts dient. Sie wird als originäres Ausdrucksmittel des Bildhauers verstanden, das parallel zum plastischen Tun individuelle Akzente setzt. Im Kontext der vorangegangenen Ausstellungen mit Werken von James Geccelli und Ingo Ronkholz kam dieser mittlerweile etablierten These unwidersprochene Gültigkeit zu. Erst die Ausstellung der Arbeiten aus London von Frank Dornseif (geboren 1948 in Radevormwald; lebt in Berlin) bewirkte eine Verunsicherung der These und führten zu einer kritischen Erweiterung des Ausstellungskonzepts, das nunmehr nicht länger allein der autonomen Bildhauerzeichnung gewidmet sein kann, sondern sich auch mit einem Grenzbereich des Bildnerischen beschäftigen muß, in dem Vorstudie und autonome Zeichnung nicht im Widerspruch zueinander erscheinen.

Auf den drei großformatigen Zeichnungen von Frank Dornseif, die der Kunstverein neben der Plastik “Gestürzter” nach Lehmbruck (1984) präsentiert, sind Gesichter und Köpfe, z.T. als Ausschnitt aus dem figürlichen Ganzen, zu erkennen. Die Zeichnungen sind während eines von der Stadt Berlin in Zusammenarbeit mit der Whitechapel Art Gallery vergebenen Stipendienaufenthalts in London entstanden. Dieses Stipendium erhielt Frank Dornseif 1989/90, nachdem er 1985/86 den Villa-Massimo-Preis der Stadt Rom, 1982 bis 1984 das Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium und 1981 den Villa-Romana-Preis der Stadt Florenz erhalten hat.

Die Arbeiten aus London haben eine autonome Erscheinungsweise, die gleichwohl den Vorlagencharakter nicht…



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