François Boisrond
geboren 1959 in Paris, wo er auch lebt und arbeitet. Stammt aus der Familie eines bekannten Cineasten.
Seine Bilder sind Zeitgeschichte im Bilderbuch-Stil. Flächig und plakativ, extrem vereinfacht, reduziert auf wenige Farbflächen und eine schematisierte Zeichnung. Die Aussage ist direkt und unzweideutig, dabei nicht moralisierend, sondern immer wertneutral. Boisrond stellt fest, ironisiert, aber verurteilt nicht.
“Ich bin einer Kunst müde, die nicht aufhört, die Vorteile des Aktuellen zu suchen, weil sie unfähig ist, das Unermeßliche darzustellen…
Ich kenne eine unermeßliche Dauer, nämlich den Blick, den man auf ein Kind richten kann … Der Mensch tötet dieses Kind.”
(aus: Ateliers 81/82, ARC Paris 19X1)
..Meine Malerei will nicht intelligent sein, das interessiert mich nicht und es würde mir auch gar nicht gelingen. Meine Arbeit erlaubt keine Konzessionen, sie ist vital. Zuerst sollte meine Malerei gewalttätig, beleidigend sein – heute liegt ihre Stärke in ihrer Mentalität, die Freiheit, der fun. Die Leute finden das herausfordernd, wobei wir doch eine neue Moral haben, nämlich eine blöde Kultur zu akzeptieren, die faszinierend ist. Ich will meine Dummheiten akzeptieren, meine Dummheil, die darin besieht, daß ich 22 Jahre alt bin, daß ich nicht verstehe, was ich in den Kunstzeitschriften lese, daß ich das Mittelmäßige liebe. Ich habe den Findruck, daß ich mehr lerne, wenn ich schlechte Filme oder schlechte Malerei sehe, wie die Kitschbilder in den chinesischen Restaurants. Da ist eine Kraft drin, die mich interessiert…”
(aus: L’Air du Temps, Nizza 1982)