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Ausstellungen: Hagen · von Claudia Posca · S. 372 - 373
Ausstellungen: Hagen , 1995

Claudia Posca
Fragment to mala calosc – Das Fragment ist ein kleines Ganzes

»24 Orte schreiben ihre Geschichte. Ein Projekt von Sigrid Sigurdsson«
Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen, 2.9. – 29.10.1995

Geschichte durch Kunst lebendig zu halten und die Erinnerungsfähigkeit des einzelnen zu stärken ist Anliegen der Werke Sigrid Sigurdssons. Die 1943 in Oslo geborene und seit 1989 an der Fachhochschule Hamburg lehrende Künstlerin gehört zu jenem relativ kleinen Kreis zeitgenössischer Kunstschaffender, die sich konsequent der Arbeit mit und am Bewußtsein von Geschichte verschrieben haben. Spätestens seit ihrer im Karl Ernst Osthaus-Museum 1989 ausgerichteten Einzelpräsentation ist Sigrid Sigurdsson einem größeren Publikum vertraut. Manchem ist auch noch ihr ständiger Raum in Erinnerung, der in der Ausstellung “Öffnen und Schließen” in der Kunsthalle Hamburg von 1986 bis 1991 gezeigt wurde.

Einmalig jedoch dürfte das im Hagener Karl Ernst Osthaus-Museum 1989 erstmals realisierte und seither dort fest installierte Raum-Projekt “Vor der Stille” sein, zu dem jüngst eine Buchdokumentation im Kölner Wienand-Verlag erschienen ist.

Handelte es sich bei dieser Arbeit zunächst um nur ein einziges Regal, bestehend aus 72 Fächern, in denen etwa 40 Bücher und Buchobjekte zu finden waren, ist das Werk heute unendlich viel umfangreicher. Alle sechs Wochen kam Sigrid Sigurdsson regelmäßig nach Hagen, um es vor Ort zu aktualisieren. Neue Gedanken, tagespolitische Ereignisse, globale Entwicklungen und gesammelte Dokumente wurden so dem anwachsenden Zeiten-Lager beständig eingefügt und an Ort und Stelle zum Zwecke der Besinnung konzentriert. Dazu ist auch der Museumsbesucher eingeladen, der sich durch Schrift und Bild persönlich in bereitliegenden Büchern äußern kann.

Mittlerweile sind auf diese…



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