Noemi Smolik
Found Footage
Galerie Klemens Gasser & Tanja Grunert, 8.11.1996 – 15.2.1997
Wenn heute unter den vielen in der Kunst nebeneinander existierenden Richtungen und Ansätzen so etwas wie ein Trend auszumachen ist, dann ist es eine verstärkte Annäherung der Kunst an den Film; sei es, die Kunst greift Motive der Filmgeschichte auf, sei es, sie arbeitet mit Film und Video als Medium oder sie untersucht die Strukturen des Films. Der Film ist in der Kunst immer mehr gegenwärtig. Das ist in vielen Ausstellungen zu beobachten, vielleicht am deutlichsten in der Wolfsburger Ausstellung “Full House”, die junge britische Kunst zeigt.
Gleichzeitig ist zu beobachten, daß der Film sich der Kunst nähert oder Motive aus der Kunstszene aufgreift. Zu nennen in diesem Zusammenhang sind der Film “Breaking the Waves” von Lars von Trier und die beiden verfilmten Biographien der Künstler Picasso und Basquiat, wobei der Film “Basquiat” das Werk des Künstlers Julian Schnabel ist. Der mittlerweile zum Kult gewordene britische Film “Trainspotting” wird immer wieder in Verbindung mit der jungen britischen Kunst zitiert.
Film in zeitgenössischer Kunst ist auch das Thema der Ausstellung “Found Footage” in der Kölner Galerie Klemens Gasser und Tanja Grunert, mit der diese Galerie wieder einmal genau im aktuellen Trend liegt. Sie zeigt Arbeiten von 25 meistens jungen Künstlern aus Finnland, Großbritannien, den USA, Israel, Österreich, Kanada, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden und aus Bolivien. Man begegnet den unterschiedlichsten Werken. Beim Betreten der Ausstellung wird man von dem in Hollywoodfarben auf einer Leinwand gemalten Wort “Wanted” von Sarah Morris begrüßt. Es geht…