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Ausstellungen: München · von Michael Hauffen · S. 377 - 378
Ausstellungen: München , 2007

Michael Hauffen
Fouad Elkoury

»On War and Love«
Galerie Tanit, München, 9.2. – 17.3.2007

Mit den Spuren von Krieg und Zerstörung konfrontiert zu sein, ist für Fouad Elkoury, einen Sohn libanesischer Eltern, eine allzu vertraute Situation. Im Medium der Fotografie hat er offenbar schon seit vielen Jahren eine Möglichkeit entdeckt, dem unerbittlichen Druck einer Umgebung, in der sich das Konfliktpotential fortgeschrittener Globalisierung zu konzentrieren scheint, auszuweichen und in eine von Melancholie und Eros bestimmte Welt zu entfliehen. Seine bis vor kurzem ausschließlich in Schwarz-Weiß gehaltenen Aufnahmen wechseln zwischen alltäglichen Szenerien, monumentalen Kulissen, und Dokumenten kriegerischer Zerstörung, die als eine Art nihilistisches Bekenntnis gelesen werden können, insofern sie immer wieder das Ruinenhafte oder die Spuren des Verfalls betonen, was durch häufige Andeutungen erotischer Phantasie noch verstärkt wird. Die im Nahen Osten entstandenen Arbeiten vermitteln ein einigermaßen ungewohntes Bild der arabischen Welt, das weder dem Klischee medienwirksamen Elends noch dem einer exotischen Idylle verfällt. Ebenso sehr verzichten sie aber auch auf ein ausdrückliches politisches Engagement, dass über die direkte Dokumentation mit kriegerischer Zerstörung hinausginge – ein offenbarer Widerspruch zu der biografischen Tatsache, dass der Fotograf 1982 den PLO-Chef Jassir Arafat auf seiner Flucht von Beirut nach Tunesien begleitete.

In jüngerer Zeit hat Elkoury aus dem Wunsch heraus, Abstand zur Dauerkrise seiner Heimat zu finden, eine Reihe von Reisen, unter anderem auch nach Berlin, unternommen, und dabei seinen künstlerischen Stil zu modifizieren begonnen. Neben Aufnahmen in Farbe finden sich nun immer häufiger Montagen und in die Motive geschriebene Texte, die schließlich zu Serien von…



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