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Gespräche mit Künstlern · von Justin Hoffmann · S. 262 - 266
Gespräche mit Künstlern , 1987

Fotografie Digital

John Hilliard im Gespräch mit Justin Hoffmann

John Hilliard gilt als einer der letzten Pioniere der modernen Fotografie. Die konventionellen Grenzen des Mediums bedeuten ihm nichts, und das meint er auch ganz wörtlich. Schließlich bedeckte er Decken und Wände mit seinen Farbfotografien. Hilliard versteht seine Fotos als Objekte, die wie Skulpturen in eine enge Beziehung zu dem sie umgebenden Raum treten. Die riesigen Formate gelingen ihm durch ein neuartiges Computerverfahren, das die Fotografie nicht in konventionelle Rasterpunkte, sondern in digitale Einheiten auflöst.

JuHo:In Ihren neueren Arbeiten wurde auf eine aufwendige Inszenierung weitgehend verzichtet. Die Zahl der Einzelbilder verringerte sich. Handelte es sich hierbei um eine Form von Minimalismus und damit um eine Reminiszenz an Ihre frühere Tätigkeit als Bildhauer im Stil der Minimal-art?

JoHi:Meine neueren Arbeiten orientieren sich an der Architektur. Sie scheinen deshalb zu meinen letzten Arbeiten als Bildhauer in Beziehung zu stehen, denn sie waren als Bestandteile eines Raums konzipiert und wurden nach den Ausmaßen und dem Charakter eines Raumes hergestellt. In diesem Sinne geht auch meine Arbeit mit dem Medium Fotografie, mein Denken in architektonischen Maßstäben und mein Interesse, den Betrachter zu einer genaueren Wahrnehmung seiner Umgebung zu verleiten, letztendlich auf meine Periode als Bildhauer zurück. In meinen frühen Foto-Arbeiten setzen sich viele Bilder zu einem Werk zusammen. Der Betrachter wird so gezwungen, sie miteinander zu vergleichen. Ich begann mit zwölf und zehn Bildern, dann verwendete ich längere Zeit vier, dann drei, dann zwei und jetzt sind es zwei Bilder, die sich zu einem Bild vereinen oder einfach ein…

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