Wien
Forms of the Shadow
Secession und Korea Kulturzentrum 20.09. – 17.11.2024
von Petra Noll-Hammerstiel
Die Ausstellung Forms of the Shadow, kuratiert von Sunjung Kim, der künstlerischen Leiterin des Art Sonje Center in Seoul, spannt sich über mehrere Räume in der Secession bis ins Korea Kulturzentrum. 21 internationale Künstler*innen, viele aus Südkorea, werfen ein Licht auf die Schatten, die Probleme der Gegenwart, welche oft auf historischen Entscheidungen der Politik beruhen. Die Auswirkungen der Pandemie, die Herausforderungen von Klimakrise und Migration sowie geopolitische Spannungen, wie sie sich in Form von Grenzziehungen und Kriegen weltweit artikulieren, sind zentrale Themen. Für einige Künstler*innen steht die 248 Kilometer lange und ca. vier Kilometer breite Demilitarisierte Zone (DMZ), die seit 1953 die Halbinsel Korea in Nord und Süd teilt, im Fokus. Das Grenz- und Puffergebiet ist ein Ort der Isoliertheit und latenter Gefahr, Ausdruck politischer und ideologischer Konfrontationen der Supermächte, aber auch ein von der Natur zurückeroberter Platz.
Es beginnt im Foyer der Secession mit dem von fantastischen Kreaturen besiedelten neuen Bodengemälde von Ramin Haerizadeh, Rokni Haerizadeh und Hesam Rahmanian, das die Verbindung von Wirtschaft, Ökologie und Kultur thematisiert. Im Hauptraum zieht die neue Installation The End of Imagination III von Adrián Villar Rojas durch ihre spektakuläre Dimension die Aufmerksamkeit auf sich: eine Nachbildung des Mondlandeplatzes von Apollo 11 mit Objekten und Materialien, die auf den Wettstreit der Supermächte und die daraus entstandenen Tragödien – auch für Korea – deuten und Erinnerungen fixieren möchten.
Brückenbauend konzipiert sind zwei sinnliche, großformatige Seiden-Handstickereien (What you see is the unseen / Chandeliers…
