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Titel: Fluxus - ein Nachruf zu Lebzeiten · S. 197 - 205
Titel: Fluxus - ein Nachruf zu Lebzeiten , 1991

Fluxus vor Fluxus

Dick Higgins im Gespräch mit Dieter Daniels, 9. Mai 1990

D.D.: Das ist der Anfang.

D.H.: Wo sollen wir anfangen?

Nun, fangen wir mit dem Anfang an.

Für mich war der Anfang von Fluxus um 1958 – aber natürlich wurde es damals nicht so genannt. John Cage unterrichtete zu dieser Zeit an der New School for Social Research in New York. Seine Klasse zog nicht viele Musiker an – nur drei ungefähr -, aber es nahmen neun oder zehn Künstler daran teil. Das bedeutete, dass die Arbeit in der Klasse vom Technischen her gesehen meist recht einfach war. Ich konnte Noten lesen und hatte eine gewisse musikalische Ausbildung, aber war bei weitem kein wirklich ausgebildeter Musiker. Ich war völlig damit zufrieden, Notationen für die Stücke, die ich machen wollte, zu entwerfen. Andere benutzten andere Formen der Notation, und als sie meine Form der Notation sahen, machten sie sie in Form von Graphiken nach. Der Stil wandelte sich sehr schnell von einer normalen Kompositions-Klasse zu einer Art von dem, was wir heute mit Fluxus assoziieren. Denn es lag einfach in der Luft. Überall in der Welt, ausserhalb von New York, gab es Leute, die begannen, auf diese Weise zu arbeiten. Wir nahmen das sehr ernst, was wir in der Cage-Klasse machten – es war eine grosse Chance, mit Cage zu arbeiten.Der nächste Schritt war dann, diese Stücke vor einem grösseren Publikum aufzuführen und zu sehen, wie sie liefen. 1958 und 1959 war die grosse Zeit der Kaffeehaus-Dichterlesungen in New York. Und in der…

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