Michael Hauffen
Florian Süssmayr
Bilder für deutsche Museen
Haus der Kunst – 17.2. – 1.5.2005
Seine Landschaften würden vielleicht nur als ambitionierte Sonntagsmalerei durchgehen, stünde nicht daneben dieser von einem – allerdings gezähmten – Punk inspirierte Gestus, das Schlechte dieser Welt in lustvoller Wiederholung unablässig hervorzukehren. Vielleicht stellen aber sogar seine serienmäßig von Fotos abgemalten Klosprüche und Wirtshauszettel einen unrettbaren Anachronismus dar, und wirken höchstens in Zeiten genormter Medienkunstformate befreiend. Nun wurde aber Florian Süssmayr in einer fast beispiellosen konzertierten Aktion von Münchner Medien und Institutionen als neuer Star gefeiert. Angefangen hat es mit einem umfangreich bebilderten Feature im SZ-Magazin, das den Mythos des unbekannten Außenseiters, dessen bisher verkannte Qualität nun plötzlich von einflussreichen Kreisen erkannt wurde, perfekt ausformulierte. Darauf folgte in kurzer Zeit die hier besprochene Einzelausstellung im Haus der Kunst, eine weitere in einer anspruchsvollen Münchner Galerie, sowie verschiedene Ausstellungsbeteiligungen und Ankäufe. All dies wurde zudem von einer nicht enden wollenden Serie von Artikeln der Lokalpresse verbreitet und en Detail kommentiert.
Hat man es bei der Begeisterung, die angesichts des Malers Florian Süssmayr derzeit in München aufflammt, also mit einem regressiven Phänomen zu tun, das die Dynamik der Moden und Konventionen bekanntlich regelmäßig begleitet. Oder kann man unterstellen, dass angesichts der Produktion eines Künstlers, der sich abseits von akademischer Dressur und elitärem Kunstsystem eine eigene Ausdrucksweise erarbeitet hat, der blinde Fleck aktueller Strömungen tangiert wird? Die Avantgarde hat sich ja schon immer mit einer naiven Kunst gepaart und verflochten, und auch die Visionen des Zöllners Rousseau waren zwar simplifizierend, aber eben…