Ronald Berg
Flic Flac
»Kunst aus Berlin / Neue Sammlungspräsentation«
Berlinische Galerie, 24.2.2006 – bis Anfang 2007
Rund anderthalb Jahre nach der Wiedereröffnung der Berlinischen Galerie kommt für das Berliner Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur eine neue Phase. Die Zeit der Aufbruchstimmung und des hektischen Getriebes mit 28 Ausstellungen – im Schnitt gab es alle 3 Wochen irgendeine Ausstellungseröffnung – ist vorbei. “Das war physisch auf Dauer nicht durchzuhalten”, wie Direktor Jörn Merkert erklärt. Trotz der 220000 Besucher und einer ungemein populären “Brücke”-Ausstellung mit allein 120000 Gästen, die allerdings vom “Brücke-Museum” in Berlin verantwortet wurde, braucht die Berlinische mehr Publikum. Ohne Blockbuster-Ausstellungen ist in Berlin – zumal nach dem MoMA-Knüller – bei der Politik nichts mehr zu holen. Das Pleiteland Berlin aber hält seine Berlinische mit 3,7 Millionen Euro im Jahr finanziell kurz. Ohne Ankaufsetat muss das Museum noch einmal etwa die gleiche Summe selbst erwirtschaften und bei Sponsoren und seinem Förderverein einwerben. Dazu braucht die Berlinische Erfolge. Wie aber misst man das? Natürlich dient als Meßlatte die Besucherstatistik.
Mit der Neueinrichtung der ständigen Sammlung macht es die Berlinische ihren Besuchern allerdings nicht gerade leicht. Auch verzichtet das Museum bewusst darauf, eine Best-of-Show zu präsentieren. Zwar verfügt das Museum nicht über Jahrhundertkünstler wie Beuys, Duchamp oder Picasso, womit die lokale Konkurrenz von den Staatlichen Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz glänzen können, aber die Berlinische hat durchaus Stärken: Etwa die Sammlungskonvolute zur Dada-Bewegung oder zu den russischen Konstruktivisten. Viele von ihnen waren ja in den zwanziger Jahren in Charlottengrad…