Flashes of the Future
Ein Gespräch mit Andreas Beitin, Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg
von Michael Stoeber
Andreas Beitin studierte Kunstgeschichte, Angewandte Kulturwissenschaften sowie Neuere und Neueste Geschichte. Nach seiner 2004 erfolgten Promotion war er am ZKM | Museum für Neue Kunst in Karls ruhe tätig. Nachdem er dort zunächst in verschiedenen Positionen gearbeitet hatte, übernahm er 2010 die Leitung des Museums. Beitin konzipiert seitdem als Kurator oder Co-Kurator zahlreiche international beachtete Ausstellungen. Er hat wissenschaftliche Texte im In- und Ausland publiziert, Vorträge gehalten und zahlreiche Publikationen herausgegeben. Seit vielen Jahren wirkt er in diversen Kunstjurys und wissenschaftlichen Gremien mit. Für seine Arbeit als Kurator erhielt er mehrere Auszeichnungen. Von Februar 2016 bis März 2019 war er Direktor des Ludwig Forums für Internationale Kunst in Aachen. Seit 2019 leitet Andreas Beitin als Direktor das Kunstmuseum Wolfsburg.
Michael Stoeber: Herr Beitin, Sie kommen gerade von der Art Basel, der sicher wichtigsten Kunstmesse der Welt. Haben Sie dort Eindrücke empfangen, die Sie für Ihre Arbeit als Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg nutzen können?
Andreas Beitin: Ja und Nein. Einerseits sind solche Messen sicher gut, um von meist bekannten Künstlerinnen und Künstlern neue Werke zu sehen, vor allem auf der Art Basel Unlimited, wo zudem auch jüngere Positionen mit großen Installationen zu finden sind. Und natürlich ist auch das Networking im Rahmen solcher Messen wichtig. Andererseits sehe ich solche Events zunehmend kritischer, da sie sich verstärkt an eine gewisse Käuferschicht wenden, die mit den aktuellen Herausforderungen wie etwa der Klimakatastrophe nichts zu tun zu haben scheint.