Titel: 53. Biennale Venedig · von Susanne Boecker
Titel: 53. Biennale Venedig , 2009

53. BIENNALE VENEDIG: Länderpavillons
Finnland: Jussi Kivi – Fire & Rescue Museum

Kurator:Marketta Seppälä, Arja Miller, Marita Muukkonen / Ort: Giardini

Jussi Kivi – “Fire & Rescue Museum”

In dem kleinen hölzernen Pavillon, den Alvar Aalto 1956 für die Biennale entworfen hat, ist in diesem Jahr ein ganzes Museum untergebracht: das „Feuer und Rettungsmuseum“ von Jussi Kivi. Von klein auf Feuerwehr-Fan, hat Jussi Kivi eine unglaubliche Kollektion an Feuerwehrobjekten zusammengetragen. Eine private Passion seit Kindertagen, ein heimlich gehüteter Schatz, nicht zum öffentlichen Vorzeigen bestimmt. Dass er ihn jetzt in einer musealen Präsentation vorstellt, verdankt sich eigentlich einem Zufall. Vor kurzem entdeckte der Finne im Osten Estlands einen unterirdischen Nuklear-Bunker der Sowjet-Armee. Ein mit allen möglichen Hilfs- und Rettungsmitteln ausgestatteter Schutzraum. Vermeintlich genau „sein Thema“ – jedoch mit dem Unterschied, dass hier im Falle eines Atomkriegs keine Rettung möglich sein würde – mit welchen Mitteln auch immer. Auch das tollste Löschfahrzeug oder der mutigste Feuerwehrmann könnten da nicht helfen.
In seinem “Fire & Rescue Museum” versucht Kivi, den Widerspruch zwischen den bewunderten Rettungspanoramen seiner Kindheit und der absoluten Unmöglichkeit von Rettung im Falle eines Atomkriegs erlebbar und nachvollziehbar zu machen. Neben den Objekten seiner Kinder-Sammlung zeigt er Poster zum Zivilschutz aus der ehemaligen Sowjetunion sowie weitere Fundstücke aus der Zeit des Kalten Krieges. Als Besucher dieses Spezialmuseums registriert man zunächst mit Verwunderung und Erstaunen die schier unglaubliche Menge an Objekten, die Jussi Kivi in seiner Kindheit gesammelt und seither bewahrt hat. Zeugnisse einer persönlichen Obsession und bewundernswerten Begeisterung, wie beispielsweise die kleinen Zeichnungen, die…


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