Filme von Künstler(ehe)-paaren
Neben den Paaren im Bereich der bildenden und darstellenden Künste, der Naturwissenschaften und der Musik, lassen sich eine Reihe von Künstler(ehe)paaren im Medium Film nachweisen. In Verbindung mit dem Kommunalen Kino Karlsruhe e.V. wird der Badische Kunstverein am Donnerstag, dem 12. Oktober 1978 in einem Nachtprogramm simultan 10 Filme von uns wichtig erscheinenden Paaren vorführen.
Zusammenarbeit im Film, zum Beispiel zwischen Regisseur und Drehbuchautor, zwischen zwei Regisseuren, vor allem aber zwischen Regisseur und einer bestimmten Schauspielerin oder Schauspieler kommt so häufig vor, daß uns eine auf Vollständigkeit zielende Zusammenstellung wenig sinnvoll schien. Die Auswahl der Texte erfolgte durch eine Arbeitsgruppe des Kommunalen Kinos Karlsruhe e.V.
Fritz Lang und Thea von Harbou
METROPOLIS, Deutschland 1926
Stummfilm, 90 Minuten
Nicht ein Film, sondern zwei, am Bauch aneinanderklebend, das ist METROPOLIS laut Bunuel. Das reine Märchen, sagt Lang heute, diese Geschichte von den Antagonisten zwischen Hirn und Hand, die zu lösen wären durchs Herz. Das Hirn ist Kapital plus Wissenschaft, die Hand, das sind die Arbeiter, und das Herz ist die Liebe zwischen dem Kapitalismus und der Arbeitertochter. Bunuel fährt fort: eine triviale, schwülstige Geschichte, schwerfällig und von abgestandener Romantik, und damit zusammen geht als Fond, als Inhalt ein plastico-photogenes Poem, reinste Lyrik, das wundervollste Bilderbuch, das man sich vorstellen kann. Jetzt wieder Lang: Die These war von Thea von Harbou, aber mindestens fünfzig Prozent des Films verantworte ich… Bunuel verteilt die Zuständigkeit so: der Autor war Harbou, Lang ihr Komplice. Zu registrieren, daß sich da etwas verschiebt. Wer ist der Autor, der spricht in…