Figuren und Objekte
Neue Skulptur in England
von Michael Newman
Eine neue Bewegung in der englischen Bildhauerkunst machte sich erstmals zwischen 1979 und 1981 bemerkbar: 1979 mit Tony Craggs erster Einzelausstellung und 1981, als im Institute of Contemporary Arts (ICA) und den Arnolfini Galleries unter dem Titel “Objects and Sculpture” unter anderem Werke von Richard Deacon, Anthony Gormley, Anish Kapoor, Jean-Luc Vilmouth, Bill Woodrow und Edgar Allington vorgestellt wurden. Es entstand eine neue Einstellung gegenüber der Skulptur, eine Rückkehr zur Schaffung von Objekten, nach der langen Vorherrschaft von Conceptual Art, Performance und Installationen in den späten 60er und den 70er Jahren. Nicht, daß man die Neuerungen aus jener Zeit nun einfach verworfen hätte, vielmehr wurden sie dergestalt in den neuen Stil integriert, daß das Objekt jetzt selber ein Konzept beinhalten, das Gefühl einer Darstellung, eines Geschehens vermitteln oder auf seine soziale und kulturelle Umgebung Bezug nehmen konnte. Zu jener Zeit jedoch gab es noch nicht genügend Werke, als daß man Ziele und Fortschritte mehr als nur sehr allgemein hätte umschreiben können. Das Werk dieser Bildhauer hat sich inzwischen entfaltet und in manchen Fällen grundlegende Veränderungen durchgemacht: Stephen Cox kehrte von Italien nach England zurück, neue Künstler wie Kate Blacker und Shirazeh Houshiary machten auf sich aufmerksam und Bildhauer direkt aus der Kunstschule wie Julian Opie bauen auf den Errungenschaften ihrer Vorgänger auf. Innerhalb von nur vier Jahren hat es fast drei “Wellen” in der neuen Skulptur gegeben. Mittlerweile ist es möglich geworden, gemeinsame oder unterschiedliche Methoden und Haltungen zu erkennen und die Neubewertung…