Martin Sturm und Martina Lehner
Fernreisende
Ausstellung über die Fernberger als erste Weltreisende aus Österreich
Georg Christoph Fernberger wurde 1557 geboren, sein Neffe Christoph Carl 30 Jahre später. Für Georg Christoph begann die Weltreise 1588 am südöstlichsten Zipfel Europas, in Konstantinopel – dem heutigen Istanbul – wo er im diplomatischen Dienst stand. Christoph Carl hingegen startete 33 Jahre später (1621) von Amsterdam, nachdem er als Hauptmann der spanischen Armee im Freiheitskampf der Niederlande zwischen die Fronten geraten war und sich aus holländischer Kriegsgefangenschaft losgekauft hatte.
Beide waren jung, umtriebig und unternehmungslustig. Beide standen vor einer Karriere als Beamter bzw. als Offizier – dass sie jahrelang durch die Welt reisen würden, stand nicht auf dem Programm. Georg Christoph wollte von Konstantinopel nur auf eine der damals schon sehr beliebten Pilgerreisen ins Heilige Land fahren, Christoph Carl nach seiner Gefangenschaft lediglich nach Hause zurückkehren. Es kam aber ganz anders. Georg Christoph drang weiter nach Osten vor, als je ein Österreicher vor ihm und Christoph Carl war überhaupt der erste Österreicher, der – nicht ganz freiwillig, sondern durch Schicksal und Zufall – eine Reise um den Globus machte.
Wären da nicht ihre Reisetagebücher, niemand wüsste heute noch von den außergewöhnlichen Unternehmungen der beiden Fernberger. Während Georg Christoph sein Reisetagebuch in einem gelehrigen Latein verfasste und später überarbeitete, schrieb Christoph Carl einen packenden und farbigen Reisebericht in der Volkssprache. Ausschnitte aus den Tagebüchern wurden von den Video- und Audiokünstlern Dany Scheffler und Sam Auinger und professionellen Sprechern für die Ausstellung vertont.
Zeitreise
Die Besucher begeben sich in der Ausstellung „Fernberger…