Annelie Pohlen
Fernand Roda : Bilder nach der Sintflut
Galerie Inge Becker, Köln
Nach, nein eigentlich schon während des Turmbaus zu Babel setzte die Sprachverwirrung ein, die im Zeitalter der weltweiten Kommunikation ihrem Höhepunkt zutreiben könnte. Wir wissen darum. »Die Verschiedenheit der Bilder ist nach der Sintflut beim Bau des Turmes entstanden« lese ich auf der Einladungskarte zur Ausstellung neuer – und einiger älterer Bilder von Fernand Roda in der Kölner Galerie Inge Baecker. Natürlich, da doch das eine mit dem anderen Hand in Hand geht. Was da so lapidar gültig daherkommt, ist vielschichtiges Fundament für eine künstlerische Auseinandersetzung, die am Rande der gefeierten »wilden« Mainstreams seit Jahren ein Mißverhältnis zwischen individueller kreativer Leistung und öffentlicher Anerkennung deutlich macht. Der in Düsseldorf lebende, 1951 in Luxemburg geborene Künstler beschreitet als Zeichner und Maler einen konsequent profilierten Weg zwischen Gegenstandsimagination und Wirklichkeitsabstraktion aus den Möglichkeiten eines durch die Geschichte bis heute angereicherten Potentials, der Malerei.
Die Vorstellung neuer Bilder vor dem Hintergrund einiger älterer Arbeiten, die Roda in verschiedenen Zusammenhängen als einen die Malerei vielfältig auslotenden Künstler bekannt machten, unterstreicht, in welchem Maße die »Verschiedenheit der Bildern« nicht mythisch verwurzeltes, gegenwärtig erlebtes Phänomen erlittener Verwirrung ist, sondern kreatives Potential der poetischen Erforschung einer potentiellen Nahtstelle zwischen der Wirklichkeit der erlebten Welt und der Wirklichkeit der in der Malerei entworfenen Welt der Zeichen, Formen und Farben. Nicht nur oberflächlich betrachtet umkreist Rodas Bildwelt in immer neuen Ansätzen das Motiv der Landschaft. Ihn als Landschaftsmaler zu bezeichnen, wäre gleichwohl auch unter den Gegebenheiten der Gegenwartskunst betrachtet…