Claudia Posca
Felix Stephan Huber / Florin Wüst
»ambient green« / »re.edit Winnetou«
Städtische Ausstellungshalle Am Hawerkamp, Münster, 18.1. – 28.2.1998
Mein Bruder”, leitet Pierre Brice alias Winnetou jene legendäre Szene ein, in der ihm Lex Barker als Old Shatterhand mit gleichem feierlichen Ernst antwortet: “Mein Bruder” und die geritzten Unterarme zwecks Besiegelung der Blutsbrüderschaft gekreuzt werden. Eine Welt geht auf, längst verflossen und fast vergessen im Kellergewölbe eigener Erinnerungen. Hatte nicht sogar der eigene Hund, mit dem man seine Kinderzeit verbrachte, Winnetou geheißen? Eine Hommage, die man mit Eltern, Geschwistern, Oma und Opa unvergessen vor allem vor dem Fernseher teilte, um ihn, den markanten Häuptling der Apatschen, seine hübsche Schwester, seinen “weißen” Freund und die prachtvollen Pferde im Kampf gegen Bösewichte obsiegen zu sehen, mit ihm zu leiden und zu hoffen. Und wenn er dann auf der Mattscheibe auftauchte – der große, der einzige Winnetou – war er ganz besonders beeindruckend auf einem hohen Berg, erhaben auf seinem Rappen sitzend, den Blick weit über eine weite Landschaft ins Tal und in die Ferne gerichtet, Rücken zum Zuschauer, der sich ohne es zu merken mit seinem Helden identifizierte, um dann ebenfalls dieses einzigartige Gefühl von Freiheit und Weite angesichts endloser Landschaft auskosten zu können, manchmal in Zweisamkeit, denn auch Old Shatterhand stand des öfteren ebenso erhaben wie Winnetou auf dem Berg, das Panorama landschaftlicher Grenzenlosigkeit genießend. Wer da noch immer nicht im Bilde war, dem gab der Soundtrack nochmals eine Chance, eingängig mit Landschaft, Weite und sehnsuchtsvoller Entrückung zu verschmelzen. Wenn nicht,…
