USA
Kurator: Nancy Spector
Felix Gonzales-Torres „Felix Gonzalez-Torres: America“
Felix Gonzalez-Torres, der 1996 im Alter von nur 38 Jahren starb, hinterließ ein eindrucksvolles Werk später Konzeptkunst. Charakteristisch für sein Ouevre sind seine scharfe Beobachtungsgabe gesellschaftlicher, kultureller und politischer Situationen und sein Vermögen, diese komplexen Sachverhalte in unspektakuläre Formen zu übersetzen. Ästhetisch ausgefeilt und sozial provokativ, entwickelte er minimalistische Strategien und fügte diesen persönliche, soziale und politische Bedeutung hinzu. Das Prinzip, über die Begrenzungen des traditionellen Kunstraums hinaus künstlerisch tätig zu sein, war elementarer Bestandteil seiner Arbeiten. Mit einer „Kunst zum Mitnehmen“ forderte er die Besucher seiner Ausstellungen auf, sein Werk mitzugestalten. Die retrospektiv angelegte Präsentation zur Biennale vereint Schlüsselwerke aus den Jahren 1988 bis 1995, darunter eine seiner letzten Lichterketten-Installationen, diverse Papierarbeiten in Form gestapelter Offset-Drucke zum Mitnehmen, eine Bodeninstallation aus Lakritzbonbons, eine Serie von Schwarzweiß-Fotografien zum Thema idealisierter Männlichkeit. Erstmals realisiert wurde für die Biennale-Ausstellung eine vom Künstler bereits seit 1992 in verschiedenen Varianten konzipierte Skulptur. Sie besteht aus zwei kreisrunden, ganz leicht vertieften und mit Wasser gefüllten Becken aus weißem Carrara-Marmor. Sie berühren sich an einem Punkt, und hier kann das Wasser fast unmerklich von einem Becken ins andere fließen.