Fashion Art
Verwebungen von Kunst und Mode
herausgegeben von Pamela C. Scorzin
„Fashion Art“ beschäftigt sich mit dem komplexen Verhältnis von Kleidung, Kunst und Kreativität und stellt die traditionellen Vorstellungen von Schönheit und Körper ständig infrage. Als Hybrid analysiert und diskutiert sie das Zusammentreffen sowie die Unterschiede zwischen Modedesign und performativen Kunstpraktiken in der nachmodernen Ära. Zeitgenössische (Luxus-)Mode und Kunst bilden gelegentlich eine visuelle und ideologische Einheit. Diese Allianz und Fusion manifestieren sich besonders in der Art und Weise, wie die beiden kreativen Disziplinen beispielsweise Aspekte des Konsums mit der Nachhaltigkeit, der Migration mit Identitäts fragen oder Ästhetik mit Ethik verknüpfen und originell kommentieren. Ähnlich zu den performativen Praktiken der zeitgenössischen Kunst fungiert Modekunst nunmehr auch als inszenatorische Plattform für den Dialog und Diskurs, in der soziale Normen und Regeln hinterfragt sowie Körper durch visuelle Narrative neu geschaffen werden. Zeitgenössische Designer*innen wie etwa Martin Margiela, Rei Kawakubo, Yohji Yamamoto, Jean Paul Gaultier, Alessandro Michele, Iris van Herpen oder Viktor & Rolf haben maßgeblich dazu beigetragen, Haute Couture auch mit skulpturaler Kunst, Technologie und Material experimenten oder mit thematischen Botschaften, avantgardistischen Konzepten und fantasievollen Erzählungen zu verknüpfen. Durch ihre Entwürfe und Kreationen wird die konventionelle Definition von Mode infrage gestellt, da ihre Werke nicht nur (funktionale) Kleidungs stücke sind, sondern vielmehr tragbare und erlebbare Kunstwerke werden. Ebenso haben zeitgenössische Künstler*innen wie Yayoi Kusama, Jeff Koons und Takashi Murakami in den vergangenen Jahren immer wieder mit Modemarken zusammengearbeitet, wobei ihr jeweils unverwechselbarer Personalstil in die Kooperationen und Kollaborationen als Kunstmarker für die Modelabels eingeflossen ist,…
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