Michael Stoeber
Farbe im Fluss
Weserburg, Museum für moderne Kunst, Bremen, 10.9.2011 – 29.1.2012
Es gibt in im zwanzigsten Jahrhundert eine große Zahl ausgezeichneter Künstler, aber nur wenige, mit deren Werk sich die Nachgeborenen immer wieder auseinandersetzen. Zu ihnen gehören mit Sicherheit Marcel Duchamp und das Readymade, Kasimir Malewitsch und das schwarze Quadrat oder Jackson Pollock und das von ihm entwickelte Action Painting. Während der Einfluss der ersteren auf nachfolgende Künstlergenerationen bereits in vielen Ausstellungen thematisiert wurde, ist Pollock zwar in zahlreichen Künstlerviten als prägende Figur präsent, aber noch nie wurden die Anstöße, die von ihm und der von ihm begründeten Malweise ausgehen, so umfangreich dokumentiert und präsentiert wie in der Bremer Ausstellung „Farbe im Fluss“. Die Kuratoren Peter Friese und Ingo Clauß haben sie als Jubiläumsschau zum zwanzigsten Geburtstag der Weserburg eingerichtet und damit ein deutliches Zeichen gesetzt, wie unverzichtbar dieses Haus in der Hansestadt ist. Im notorisch geldklammen Bremen war in den letzten Wochen und Monaten wiederholt die Meinung vertreten worden, man könne die Weserburg doch vielleicht schließen, weil man ja die schöne Kunsthalle habe, die durch ihre kürzlich abgeschlossenen Um- und Erweiterungsbauten sogar noch schöner geworden ist. Aber ein Haus, das sich dezidiert und ausschließlich der modernen Kunst widmet, ist sie auch dadurch nicht geworden. Und wie wichtig die Weserburg für Bremen ist, hat sie auch in der Vergangenheit schon bewiesen durch Ausstellungen wie „Minimal-Maximal“ oder zum Spätwerk von „Picasso, Guston, Miró, de Kooning“.
Nun also Jackson Pollock und die Folgen. Der Anfang, so glaubt man, vollzieht sich irgendwann in…