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Ausstellungen: Berlin · von Ingo Arend · S. 242 - 243
Ausstellungen: Berlin , 2018

Fahrelnissa Zeid

Deutsche Bank Kunsthalle 20.10.2017 – 25.03.2018
von Ingo Arend

Eine schwach geballte Faust, die sich gegen das Heranrücken eines Meers gezackter Dreiecke reckt. Links kann man gerade noch ein sphinxartiges Gesicht erkennen. Doch auch dessen Umrisse lösen sich schon zu den farbig unterlegten, schwarz gerahmten Prismen auf, die vom rechten Bildrand die Leinwand überschwemmen. Es gibt kein oben und kein unten, alle Perspektiven fallen ineinander.

„Fight against Abstraction“ – der Titel des 1947 entstandenen Gemäldes könnte suggerieren, dass seine Urheberin gegen die aufdämmernde Moderne kämpfte. Doch den Weg von der Figuration zur freien, ungebundenen Form empfand Fahrelnissa Zeid als Befreiung. Bis dahin hatte die 1901 als fünfte Tochter eines ottomanischen Adligen auf der Insel Büyükada vor Istanbul geborene Künstlerin, eher traditionell gemalt. Revolutionär war 1919 zunächst nur die Tatsache, dass sie mit achtzehn Jahren die erst fünf Jahre zuvor gegründete Kunstakademie für Frauen besuchte – vier Jahre vor Gründung der türkischen Republik. Dort übte sich die junge Frau brav in Landschafts- und Porträtstudien.

Der Umschwung kam in Paris. Schon 1928 begann die früh mit dem avantgardistischen Schriftsteller İzzet Melih Devrim verheiratete Frau nach gemeinsamen Europareisen eine mehrmonatige Ausbildung an der Pariser Kunstakademie Rámson. Doch erst als sie mit ihrem zweiten Mann, dem irakischen Prinzen Zeid Al-Hussein 1947 als Botschaftergattin nach London zieht, „wechselt“ sie endgültig zur Moderne. Und gewinnt ihr eine ganz eigene Form ab.

Es gehört zu den Vorzügen des Gemeinschaftsprojekts von Tate Modern, DB Kunsthalle und dem Beiruter Sursock-Museum, dass sie die ganze Bandbreite ihrer Entwicklung deutlich macht: Von…


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