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Gespräche mit Kunstvermittlern · von Alexander Braun · S. 4690
Gespräche mit Kunstvermittlern , 1997

»… fähig, bereit und mutig zu werden, sich mit Fragen existentieller Art auseinanderzusetzen«

Alexander Braun sprach mit Joachim M. Plotzek, dem Direktor des Diözesanmuseums in Köln

Das Erzbischöfliche Diözesanmuseum in Köln zählte lange Zeit zu jenen verschlafenen Institutionen, bei denen es auf der einen Seite zu schade ist, sie ganz zu schließen, die aber auf der anderen Seite über so wenig Profil und eine so disparate oder mittelmäßige Sammlung verfügen, daß sie über eine gewisse Anzahl von Zufallsbesuchern kaum hinauskommen. Was das Kölner Diözesanmuseum betrifft, hat sich dieser Status schlagartig geändert. Das Haus ist aus einem fast hundertvierzig Jahre währenden Dornröschenschlaf erwacht, verfügt heute über ein zukunftsweisendes Konzept und macht in einer breiteren Kunstöffentlichkeit zunehmend von sich Reden. So verfügt es u.a. – nach nur sechs Jahren Aufbauzeit – über die weltweit größte Sammlung von Werken Paul Theks (vgl. KUNSTFORUM Bd. 132), besitzt herausragende Arbeiten von Joseph Beuys, Richard Serra, Richard Tuttle, Rebecca Horn, Jannis Kounellis, Antoni Tàpies, Antonio Saura, Eduardo Chillida, Josef Albers, Agnes Martin, Roni Horn u.a., profiliert sich mit speziell für den Ort entwickelten Wechselausstellungen zeitgenössischer Künstler (u.a. Mischa Kuball, Wolfgang Laib) und sieht einem Neubau entgegen, für den im Herbst 1996 ein internationaler Architektenwettbewerb ausgeschrieben wurde.1989, als die Trägerschaft des Museums vom bis dahin verantwortlichen Verein für christliche Kunst direkt an das Erzbistum überging, entschloß man sich auf verantwortlicher Seite, dem Haus neue Perspektiven zu eröffnen. Maßgeblich angeregt und wohlwollend begleitet wurde dieser Neuanfang von Kardinal Joachim Meisner und Generalvikar Norbert Feldhoff, die 1990 Joachim M. Plotzek, einen…

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