Thomas Wulffen
Fabrice Hybert.Testoo(r) Muster
Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, 19.9. – 15.10.1997
Es ist wohl eine grandiose Fiktion. Ob es mehr als das ist, bleibt als Frage im Raum stehen. Diesmal aber ist der Raum besonders groß, in dem sich die Frage stellt und das Universum des Fabrice Hybert sich ausbreiten kann. In den Untergrundmessehallen am Marktplatz in Leipzig wird die Testoo, mit Rechtschutzzeichen, Muster Messe gezeigt, ausgerichtet von der Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig. Hintergrund für die Ausstellung war die Verleihung des Messeprivilegs an Leipzig vor fünfhundert Jahren.
Am Eintritt zu dieser Messe wird dem Besucher eine Liste der P.O.F.s überreicht sowie ein Fragebogen. Hinter P.O.F. verbirgt sich `Prototypen von Objekten in Funktion`. Und tatsächlich, es sind Objekte und es sind Prototypen, weil Fabrice Hybert das gewöhnliche Objekt nimmt, etwas daran verändert hat oder in einen anderen Kontext stellt, und schon haben wir einen Prototypen vor uns, im Sinne von Fabrice Hybert. Auf der Messe wurden zum ersten Mal alle hundert Prototypen vorgestellt, “zum Testen, Entwickeln, Produzieren …”, wie es auf der Liste zu lesen war. Manche dieser Objekte hatten schon ihre ersten öffentlichen Auftritte wie das Kultur-Blinklicht, das die Mitarbeiter und Hilfskräfte beim Skulpturen-Projekt in Münster als solche auswies. Im Atelier des Künstlers werden wohl noch weitere Prototypen auf den Weg in die Öffentlichkeit warten, falls der Künstler neben seiner durchaus regen Ausstellungstätigkeit noch Zeit findet, diese zu entwickeln. Denn Fabrice Hybert ist der Star am französischen Kunsthimmel, und nach seiner Präsentation im Französischen Pavillon auf der Biennale in…