Thomas Wulffen
Fabian Marcaccio
»Paintant Stories«
Daros Exhibitions, Zürich, 17.12. – 23.4.2006
Es ist ein Gemälde mit unvergleichlichen Dimensionen und dennoch kennt es einen Anfang und ein Ende. Der Künstler hinter dem Werk heißt Fabian Marcaccio. Wer dessen Präsentation in der Züricher Daros-Collection im dortigen Löwen Brau Areal sieht, wird an seinen Auftritt auf der Documenta 11 denken. Davor hatte Martin Hentschel im Jahre 2000 einen Teil des Werk im Württembergischen Kunstverein ausgestellt. Weitere Teile wurde im Kunstverein Köln gezeigt. Nun sind alle Teile des gigantischen Oeuvres an einer Stelle zusammengekommen, aufgekauft für die Sammlung Daros. Wie schon bei seinem imposanten Auftritt auf der Documenta wird in dieser Präsentation das Bestreben noch deutlicher, eine neue Interpretation des Mediums Malerei zu entwickeln. Fabian Marcaccio wurde 1963 in Argentinien und lebt heute in New York.
Wenn der Herstellungsprozess der Arbeit in Betracht gezogen wird, fällt die Einordnung des Werkes unter Malerei allerdings schwierig. Denn wesentlich entsteht das Bild digital auf einem Monitor. Das kennzeichnet einen wesentlichen Widerspruch, denn die digitale Bildgenese wird im Gemälde selbst nicht deutlich. Diese Tatsache irritiert umso mehr, als es ja um eine Auseinandersetzung mit Malerei geht. Was aber ist an diesem Werk, soweit es sich auf eine Abbildung bezieht, malerisch, wenn die malerische materiale Komponente sich auflöst in eine digitale Beschreibung? Interessanter wäre Überlegungen dazu, wie sich das ,malerische’ Werk von Marcaccio einem fotografischen Impuls verdankt. Wieweit decken sich malerischer Anspruch mit dem Willen zur konkreten Abbildung vie fotografischer Vorlagen? Diese sind selbst wieder digital codiert, so dass ein…