Eva Könnemann
Kollektive Kooperationen
Die filmische Arbeit von Eva Könnemann steht im Spannungsfeld von Dokumentation und Fiktion, Kollaboration und Autorschaft. Die Künstlerin und Filmemacherin wurde 1973 in Frankfurt am Main geboren. Sie absolvierte von 1993-1999 ein Filmstudium an der Filmakademie Baden-Württemberg. Sie erhielt 2004 ein Stipendium an der Cité des Arts Paris und von 2011 bis 2013 an der Graduiertenschule für die Künste und Wissenschaften der Universität der Künste Berlin (UdK), sowie 2014 ein Arbeitsstipendium für Bildende Kunst der Kulturverwaltung des Berliner Senats.
Es entstanden die Filme „ensemble“, (2010, 84min), in Zusammenarbeit mit Babak Behrouz, Nick Kopenhagen, Marco Kunz, Katja Lell und Laura Nitsch „Material Beton“ (2014, 81min) und „Das offenbare Geheimnis“ (2015, 29min). Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Screenings und Gruppenausstellungen, so im Kunstverein München, im Museum für Gegenwart, Basel, und dem n.b.k., Berlin, gezeigt. Die Künstlerin lebt in Berlin. Kooperationen im kulturellen Feld, im Film und im Theater, stehen in den Videoarbeiten von Eva Könnemann im Fokus. Spannend ist dabei, wie sich eine „individuelle Autorenschaft“ in der kooperativen Arbeit aufzulösen beginnt.
Raimar Stange: Könnte man Ihren Film „Material Beton“, 2014, als einen partizipativen Film über Partizipation bezeichnen?
Eva Könnemann: Ich würde es eher so formulieren: Es ist ein im Kollektiv erarbeiteter Film, über kollektives Arbeiten. Bei der Partizipation habe ich die Assoziation, dass es am Anfang bereits etwas geben muss, an dem man dann teilhaben kann. Im Ansatz trifft das auf Material Beton sicherlich auch zu. Ich habe 2010 damit begonnen andere Künstler anzusprechen, ob sie an einem Filmprojekt mitarbeiten wollen, das sich…