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Ausstellungen: Berlin · von Michael Nungesser · S. 280 - 281
Ausstellungen: Berlin , 2011

Michael Nungesser
Eva Besnyö

»Fotografin 1910-2003. Budapest – Berlin – Amsterdam«
Berlinische Galerie, Berlin, 28.10.2011 – 27.2.2012

Eva Besnyö verschrieb sich mit ihrer Kamera ganz dem Neuen Sehen. Geboren 1910 als Tochter einer wohlhabenden jüdischen Familie in Budapest, erreichte sie von 1930 bis 1932 in Berlin in ihrem lichtbildnerischen Werk einen ersten Höhepunkt, bevor sie sich in Amsterdam niederließ und dort bis zu ihrem Tod 2003 zu einer der angesehensten Fotografinnen des Landes wurde. 1982 mit Retrospektiven in Amsterdam und Budapest gefeiert, stellte sie der Verein „Das Verborgene Museum“, der Kunst von Frauen gewidmet, zehn Jahre später erstmals in Berlin vor. Jetzt ist der Verein in der Berlinischen Galerie mit einer umfassenden Einzelschau von Besnyö zu Gast, die den Schwerpunkt auf ihre frühen Jahre legt, wobei chronologische und thematische Ordnung verschränkt werden.

Als Besnyö Ende der 1920er Jahre in Budapest bei dem angesehen ungarischen Porträt- und Werbefotografen József Pésci lernte, fand sie über die Begegnung mit dem Buch „Die Welt ist schön“ von Albert Renger-Patzsch zum modernen Sehen, das sie mit ihrer Rolleiflex in Berlin neben der Arbeit im Fotoatelier von Peter Weller und für die Agentur Neofot fortführte. Fotografieren als Akt intuitiver visueller Selbstbefreiung und Welterfahrung: sorgfältiger Bildaufbau, ungewöhnliche Perspektiven und Ausschnitte, Spiel von Licht und Schatten, poetischer Einsatz verschiedener Grauabstufungen. „In Ungarn lag die Diagonale in der Luft, in Berlin ging sie durch mich durch“. So benennt Besnyö den Unterschied zwischen den sie prägenden Metropolen.

Sie fotografiert Straßenleben in Budapest und Hafenarbeiter an der Donau, leere Straßenkreuzungen von oben, Bauarbeiter am Alexanderplatz…



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von Michael Nungesser

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