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Ausstellungen: München · von Rainer Metzger · S. 338 - 341
Ausstellungen: München , 1994

Rainer Metzger
Europa ’94

Munich Order Center, Künstlerwerkstatt Lothringerstraße,
Galerie im Rathaus, München, 9.9. – 28.9.1994

In den letzten Jahren hat es keine Gruppenpräsentation ganz junger, sehr unbekannter Kunst gegeben, die gut wegkam bei der Kritik. Jan Hoets 92er documenta kriegte ihr Fett ab, desgleichen Peter Weiermairs letztjährige “Prospect”. Jean Clair, der neue Biennale-Leiter, hat seine Konsequenz daraus gezogen und “Aperto” ersatzlos gestrichen. Eine Gruppenpräsentation macht nur dann Sinn, so stellt es sich und mehr und mehr heraus, wenn sich ein roter Faden durch die versammelten Heterogenitäten zieht, wenn ein Kuratorenkonzept eine Schneise schlägt in das Dickicht der Neuheiten. Alle Gegenwartskunst ist seit den Sechzigern radikal subjektiv geworden, nur noch der speziellen biographischen, psychologischen, sozialen Disposition des Künstlers verpflichtet. Gerade weil es keine Ismen mehr gibt, die diese Positionen zusammenhalten, ist ja, mit Harald Szeemann als Galionsfigur, der Kurator entstanden. Er liefert das Gegengewicht zum bunten Gemenge der einzelnen Haltungen; er macht die Subjektivitäten intersubjektiv; er tritt an gegen das prinzipiell Idiosynkratische gegenwärtiger Kunstproduktion.

“Junge europäische Kunst in München” kündigt der Untertitel von “Europa ’94” an, und die Ausstellung hält ihr Versprechen über die Maßen. Fünf Münchner Galeristen zeichnen für die Zusammenstellung verantwortlich, fünf Galeristen, die sich längst ausgewiesen haben in jahrelanger Vermittlungsarbeit: Christian Gögger, Barbara Gross, Karl Pfefferle, Walter Storms und Bernhard Wittenbrink. Daß sie über internationale Kontakte ebenso verfügen wie über persönliche Autorität, weiß man, daß sie in ihre Räume interessante Präsentationen bringen, auch. Und schließlich betätigen sie sich im Vorstand der Initiative Münchner Galerien zeitgenössischer Kunst, der seit Jahren vor…



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