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Ausstellungen: Fribourg/Schweiz · von Gudrun Sachse · S. 396 - 396
Ausstellungen: Fribourg/Schweiz , 2000

Gudrun Sachse
Etat des lieux 2 – Powersources

Fri-Art, Centre d’Art Contemporain, Espace Landi, 30.4. – 30.7.2000

Vergeblich wie der Bewohner der ersten Installation den Zugang zu seinen Traumgebilden von Freiheit sucht, suchen wohl auch manche Besucher den Eingang zur Ausstellung selbst. Bereits der Weg zur Ausstellungshalle erweist sich als abenteuerlich – über Gleise kletternd, Weichen ausweichend und sich gelegentlich die Frage stellend: In welchem feuerpolizeilich zweifelhaften Gebäude wird sich in Kürze eine überraschende Welt eröffnen?

Wer beim ehemaligen Zugdepot ankommt, steigt die Stufen empor und trifft auf Dunkelheit – am besten links entlang, eine schmale Leiter hoch: Christoph Büchel (Basel) hat uns in eine Sackgasse einer Kontrollkabine eintreten lassen. Wir blicken aus ihr in einen Innenhof, in dem ein schrottreifer Hubschrauber steht. Die Szenerie scheint die Geschichte eines Tüftlers, sein Wunsch dem Dasein zu entfliehen, zu erzählen. Henry Fords Philosophie liegt prominent vor uns auf dem Tisch und verweist auf die monotone Enge der Arbeitsrealität, vor der er sich zu retten sucht. Ein Wellblechzaun umschließt dieses Werk wie ein “Wolke”. In der Ecke der Schlafraum mit dem sich ständig drehenden Ventilator und dessen Schatten, wie ein stiller Verweis auf Duchamp.

Durch eine Tür in besagtem Wellblechzaun treten die Besucher in eine in der Dunkelheit liegende Rekonstruktion einer Lichtung, die Bob Gramsma (Zürich) mit dicken Baumstämmen beinah authentisch darstellt. Sieht man nach oben, so schwimmt er in den Wolken zu einer süßlichen Musik in seiner Videoprojektion über uns hinweg. Durch die Stämme erscheinen halb sichtbar Bilder verliebter Gesichter. Tony Tasset (Chicago) vermittelt den intimen…


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