vorheriger
Artikel
nächster
Artikel
Titel: Afrika - Iwalewa · von André Magnin · S. 280 - 281
Titel: Afrika - Iwalewa , 1993

Esther Mahlangu

Die Kunst gibt mir ein gutes inneres Gefühl, die Malerei ist mein Leben. Die Kunst ist für mich eine Möglichkeit, mit der Welt zu kommunizieren und die anderen Stämme in Südafrika zu verstehen.
Esther Mahlangu

Die Kunst der Ndebele, die von und für die Frauen gemacht wird, erfüllt sowohl eine dekorative als auch eine soziale Funktion. Mit den großen Wandmalereien an ihren Sippenhäusern verschaffen sich die Frauen Anerkennung und soziale Aufwertung insbesondere seitens der Männer. Manche Frauen, wie Esther Mahlangu, bemalen ihr Haus von oben bis unten. Sie legen dabei eine außerordentliche Kunstfertigkeit und Phantasie an den Tag, vor allem was Farbwahl und Abstraktionsfähigkeit betrifft. Mit den Auftragsarbeiten für öffentliche Gebäude, Kirchen, Häuptlingshäuser, Schulen und Museen wird dieser rituelle Brauch für Esther Mahlangu zur künstlerischen Tätigkeit.

Die ohne vorherige Gliederung oder Skizze gezeichneten geometrischen Motive enthalten dekorative und rhythmische Elemente; die abstrakten Motive stellen zumeist stark stilisierte Gegenstände des modernen Lebens dar, die es in den Häusern nicht gibt, zum Beispiel Fernseher, Radios oder Glühbirnen. Gegenstände also, von denen man “träumt”.

In der lebendigen Kunst der Ndebele findet ein Wandel statt von der traditionellen Kunst, deren Bedeutungen sich langsam verlieren, hin zu einer zeitgenössischen Kunst, die von kraftvoller ethnischer Identität zeugt. Seit 1989 überträgt Estser Mahlangu, was völlig neuartig ist, ihre Wandmalereien auf riesengroße Leinwände.

André Magnin

Kostenfrei anmelden und weiterlesen:

  • 3 Artikel aus dem Archiv und regelmäßig viele weitere Artikel kostenfrei lesen
  • Den KUNSTFORUM-Newsletter erhalten: Artikelempfehlungen, wöchentlichen Kunstnachrichten, besonderen Angeboten uvm, jederzeit abbestellbar
  • Exklusive Merklisten-Funktion nutzen
  • dauerhaft kostenfrei