ROLF SCHANKO:
ES STÖRT MICH NICHT GRUNDSÄTZLICH, WENN EIN BILD SCHÖN IST
EIN GESPRÄCH MIT MARTIN SEIDEL
Rolf Schanko gehört zu den Künstlern der Generation nach ’68, die trotz des vielfach beschworenen Endes der Malerei am Tafelbild festhalten.
Gesellschaftliches Engagement, literarische Inhalte und Themen bleiben außen vor. Schankos mit Pigmenten getränkte und anschließend mit wenigen gezeichneten “Wischern” versehene dunkle Leinwände lassen an “Milchstraßen und Universen, verblassende Kometenschweife und Sternschnuppen im Samt der Nacht” (Manfred Schneckenburger) denken. Doch sie bilden nichts ab. Sie setzen sich mit Licht auseinander und rücken die Kunst als Problem der Perzeption und Selbstwahrnehmung ins Zentrum. Das Bild wird zum Mittel, den Betrachter auf der Ebene des Intellekts und der Sinne anzusprechen und ihn “zu sich selbst” zu bringen.
Rolf Schanko (Jahrgang 1951) studierte 1973-80 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Norbert Tadeusz, dessen Meisterschüler er 1978 war. 1988 war er Projektleiter des Progetto Civitella d’Agliano in Bolsena, 1991 Stipendiat des Deutschen Kunstfonds, Bonn. Schanko lebt und arbeitet in Köln.
Martin Seidel: Rolf, du machst seit fünfzehn Jahren mehr oder weniger monochrome dunkle Bilder mit hellen kreuz-, ellipsen- und spiralförmigen Zeichen darauf. Wie bist du eigentlich von der gegenständlichen Malerei, die du früher, während deiner Akademiezeit bei Tadeusz betrieben hast, zu dieser Abstraktion gelangt? Wie war das?
Rolf Schanko: Jedenfalls nicht so, dass ich gesagt hätte, jetzt mache ich mal etwas ganz anders. Sondern nach einer gelungenen Arbeit – das war 1986 – hat es “Klick” gemacht, da vollzog sich ein unumkehrbarer Schritt.
War der Wechsel zur Abstraktion in den früheren Bildern angelegt? Also, hat…