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Titel: Talk show der documenta 6 · von Georg Jappe · S. 66 - 76
Titel: Talk show der documenta 6 , 1977

Lothar Romain
Es gibt keine Theorie, wohl aber ein Konzept

[Es ist heiß. Wir trinken Bier. Romain hat einen anstrengenden Tag hinter sich. Die Unterhaltung über seinen einleitenden Aufsatz zum documenta-Katalog verdichtet sich allmählich zur Diskussion, ich schalte an, warum er so lange auf die d 5 eingegangen sei.]

… es war notwendig zu zeigen, daß die d 5 eine so generelle Fragestellung gebracht hat, daß also sie nur teilweise beantwortet werden konnte durch die Konkretion der Ausstellung. Insbesondere, was das Audiovisuelle Vorwort von Bazon Brock aufgegriffen hat, nämlich daß die Frage nach der Wirklichkeit auch immer eine Frage nach der Vermittlung von Wirklichkeit ist – und daß der Versuch in der damaligen Situation, in ihrem ganzen ideologischen Umfeld, aber auch durch die kunstgesetzten facts, eigentlich es nicht möglich machte, diese schon prospektiv-gestellte Frage nach den Medien, nach den Vermittlungsmöglichkeiten, also die Befragung, mit welchen Mitteln arbeite ich, schon darzustellen, sondern es war eine theoretische, antizipatorische Fragestellung, die nun in die siebziger Jahre hineingereicht hat und von der Kunst aufgenommen und konkretisiert worden ist [für Szeemann hingegen bleibt die Antwort auf die d 5 aus]. Insofern halte ich die d 6 in gewisser Weise für eine notwendige Ergänzung und Fortführung der d 5, in einer dialektischen Weise, indem man die andere Seite der Medaille betrachtet.

Wann bist Du denn eigentlich dazugestoßen?

[spricht energisch und tastend zugleich, Unebenheiten, Widerstände, Wiederholungen in Kauf nehmend, um Weitmaschiges allmählich enger zu knüpfen; er muß sich warm denken, hier wie in seinen verschiedenen Konzept-Entwürfen. Deshalb meine Umweg-Frage, wobei sich…


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