Denken 3000
Dirk Baecker
Es geht mir eher darum, die Wozu-Frage zu stellen als sie zu beantworten.
Ein Gespräch mit Sven Drühl
Der Soziologe Dirk Baecker hat sich als Vertreter der Systemtheorie in der Tradition von Niklas Luhmann mit einer Vielzahl von soziologischen Gebieten und Fragestellungen in Forschung und Lehre auseinandergesetzt. Arbeiten zur Theorie der Kunst gehören genauso zu seinem Spektrum wie beispielsweise die Auseinadersetzung mit symbolisch generalisierten Kommunikationsmedien. Außerdem ist er als Wirtschafts- und Organisationssoziologe bekannt geworden mit Publikationen zu Themen der Planungs- und Entscheidungstheorie, Managementtheorie sowie mit Studien zum Begriff des Risikos. Er hinterfragt vermeintlich geklärte Begriffe wie Kultur, Gesellschaft, Soziologie oder System und interessiert sich für außerdem für die Auswirkungen der Ökonomie oder Computernutzung auf die gegenwärtige und zukünftige Gesellschaft.
Dirk Baecker, geb. 1955 in Karlsruhe, studierte Soziologie und Nationalökonomie in Köln und Paris. Er promovierte und habilitierte im Fach Soziologie bei Niklas Luhmann an der Universität Bielefeld. Nach Forschungsaufenthalten an der Stanford University, Johns Hopkins University und an der London School of Economics erhielt er 1996 den Ruf auf den Reinhard-Mohn-Lehrstuhl für Unternehmensführung, Wirtschaftsethik und gesellschaftlichen Wandel an der Universität Witten/Herdecke. 2000-2007 hatte er dort den Lehrstuhl für Soziologie inne. Zusammen mit Fritz B. Simon und Rudi Wimmer gründete er im Januar 2000 das Management-Zentrum Witten. Dirk Baecker ist 2007 als Inhaber des neuen Lehrstuhls für Kulturtheorie und -analyse an die Zeppelin University (ZU) berufen worden
Sven Drühl: Sie haben sich als Soziologe eingehend mit Management-Theorien auseinandergesetzt. Da liegt die Frage nahe, was an dem von außen betrachtet doch sehr trockenen Stoff…